"Coronik" einer Pandemie - Wie das Virus über Berlin und Brandenburg kam

Di 16.02.21 | 17:43 Uhr | Von Sebastian Schneider, rbb|24
Ein Mitarbeiter schließt im Impfzentrum den Vorhang einer Kabine, in der gegen das Coronavirus geimpft wird. (Bild: dpa/Jens Büttner)
Bild: dpa/Jens Büttner

Ende 2019 treten erste Fälle einer rätselhaften Lungenkrankheit im chinesischen Wuhan auf. Von dort breitet sich das Coronavirus über die ganze Welt aus - und verändert Berlin und Brandenburg nachhaltig. Eine "Coronik" der Ereignisse.

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Februar 2020

  • 29. Februar: Der japanische Premierminister Shinzo Abe sagt, er rechne damit, dass die Olympischen Spiele im Sommer in Tokio stattfinden werden.
  • 29. Februar: Partygäste feiern im Berliner Club "Trompete" am Lützowplatz in Mitte. 17 Besucher werden nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, darunter auch zwei Polizisten - Dutzende Kollegen müssen in Quarantäne. Neun weitere Infizierte hatten am 27. Februar im Club "The Reed" nahe des Alexanderplatzes gefeiert. Das alles stellt sich erst am 10. März heraus.

"Es wird verschwinden. Eines Tages, es ist wie ein Wunder, wird es verschwinden."

US-Präsident Donald Trump am 24. Februar über das Coronavirus. Zu diesem Zeitpunkt sind 68 infizierte US-Bürger gemeldet.
  • 28. Februar: Die Tourismusmesse ITB in Berlin wird abgesagt - zum ersten Mal in ihrer Geschichte. Der Geschäftsführer des offiziellen Berliner Reiseportals "Visit Berlin" fordert staatliche Ausgleichszahlungen. "Allein bei den Hotels prasseln jetzt die Stornierungen herein", sagt er.
  • 26. Februar: Bundesgesundheitsminister Spahn sagt, Deutschland befinde sich am Beginn einer Corona-Epidemie. Neue Fälle, die seit dem Vortag bekannt geworden seien, hätten eine neue Qualität. Die Infektionskette sei teilweise nicht nachvollziehbar, und die Kontakte der infizierten Personen ließen sich nicht zurückverfolgen.

26. Februar: Erstmals werden Corona-Infektionen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gemeldet. In Nordrhein-Westfalen ist die Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg besonders stark betroffen. Dort breitete sich das Virus nach einer Karnevalssitzung am 15. Februar aus. Bis Anfang März werden auch aus den meisten anderen Bundesländern Fälle gemeldet.

  • 24. Februar: In Nordrhein-Westfalen wird wie üblich Karneval gefeiert. Etwa eineinhalb Millionen Jecken säumen an Rosenmontag die Zugwege in Köln und Düsseldorf [wdr.de].
Bergamo, 16.03.20: Bestatter laden einen Sarg in ihr Fahrzeug. Die Stadt ist im Zentrum der Coronavirus-Pandemie in Europa, alle 30 Minuten wird hier momentan ein Mensch beerdigt (Quelle: dpa / ZUMA Press / Claudio Furlan).
Italien wird binnen weniger Wochen zum Zentrum der Pandemie: Städte wie Bergamo sind besonders schwer betroffen und werden abgeriegelt, es gelten strenge Ausgangssperren.Bild: LaPresse via ZUMA Press
  • 22. Februar: Im Norden Italiens werden die ersten Corona-Todesfälle in einem europäischen Land gemeldet. Einen Tag später riegelt die Regierung mehrere norditalienische Städte komplett ab. Bewohner dürfen weder ein- noch ausreisen. In den nächsten Wochen steigt die Zahl der Infizierten in Italien stark.
  • 11. Februar: Die Lungenerkrankung aus China wird von der WHO nun Covid-19 genannt. Das neuartige Coronavirus erhält den Namen Sars-CoV-2.
  • 9. Februar: 20 Deutsche und ihre Familienangehörigen werden in einer Bundeswehrmaschine von Wuhan nach Berlin geflogen. Vom Flughafen Tegel aus bringt man sie für zwei Wochen auf eine Quarantäne-Station in Köpenick. Erste Corona-Tests sind bei allen Betroffenen negativ.
  • 7. Februar: Der chinesische Arzt Li Wenliang stirbt an den Folgen seiner Covid-19-Erkrankung. Er hatte bereits früh im Januar versucht, auf die Gefahren durch das Virus aufmerksam zu machen, wurde aber von chinesischen Behörden zum Schweigen aufgefordert. Das Bild von Li Wenliang in seinem Krankenhausbett geht um die Welt. Er wird zum ersten "Gesicht" dieser Pandemie.
  • 5. Februar: Mitarbeiter der chinesischen Botschaft in Berlin beklagen "Anfeindungsfälle und die fremdenfeindlichen Äußerungen in einzelnen Medien" gegenüber chinesischen Bürgern. Diese hätten nach dem Coronavirus-Ausbruch zugenommen und seien "besorgniserregend". Berliner, die aus asiatischen Ländern stammen, berichten von Anfeindungen in Zusammenhang mit dem Virus. Eine Chinesin ist in der Beusselstraße von zwei Frauen rassistisch beleidigt, bespuckt, an den Haaren zu Boden gerissen, geschlagen und getreten worden.
  • 2. Februar: In den ersten Berliner Apotheken sind Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel ausverkauft. Dass die Ware jetzt auch in Deutschland knapp werde - "das hat uns überrascht", sagt ein Charlottenburger Apotheker.

Seite 10: Januar 2020

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