Stiftung Preußischer Kulturbesitz - Stiftungspräsident Parzinger will Namen zur Debatte stellen

Di 27.12.22 | 21:38 Uhr
Archivbild:Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, am 05.12.22.(Quelle:dpa/M.Skolimowska)
Audio: radioeins | 27.12.2022 | Hermann Parzinger | Bild: dpa/M.Skolimowska

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Herman Parzinger denkt über einen neuen Namen für seine Einrichtung nach. Diese Überlegungen seien sehr lohnenswert, sagte er am Dienstagabend dem rbb. Dabei bedürfe es eines Prozesses. Allerdings müsse der Gedanke sein, dass die Öffentlichkeit "automatisch mit der Stiftung das verbindet, was sie ist, nämlich der größte Kosmos der Kunst und Kultur in Deutschland", eklärte Parzinger im Interview auf radioeins vom rbb.

Noch existierten keine konkreten Namensvorschläge, betonte er. Dennoch unterstrich Parzinger noch einmal, mit einem neuen Namen könnte sowohl "eine Verbindung zur Vergangenheit hergestellt sein, aber doch mehr Zukunftsorientierung" suggeriert werden. Auch, um sich international neben Institutionen wie dem Louvre oder den Uffizien besser positionieren zu können.

Mehr als "Preußen"

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hatte sich in der vergangenen Woche nach der Rückgabe einiger Benin-Bronzen für eine Umbenennung der Stiftung ausgesprochen. Der aktuelle Name bringe nicht "die Weltläufigkeit der Kulturgüter zum Ausdruck", sagte Roth dem "Spiegel" [spiegel.de, Bezahlinhalt]. Neben einer umfassenden Strukturreform sei in einem zweiten Schritt auch ein "attraktiver, zukunftsgewandter Name" nötig.

Roth bemängelte zudem, der Name schließe einen großen Teil Deutschlands aus. "Preußen ist ein wichtiges, aber nicht unser einziges Erbe, diese einseitige Priorisierung ist falsch, Deutschland ist viel mehr."

Sendung: radioeins, 27.12.2022, 17 Uhr

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