"Coronik" einer Pandemie - Wie das Virus über Berlin und Brandenburg kam

Di 16.02.21 | 17:43 Uhr | Von Sebastian Schneider, rbb|24
Ein Mitarbeiter schließt im Impfzentrum den Vorhang einer Kabine, in der gegen das Coronavirus geimpft wird. (Bild: dpa/Jens Büttner)
Bild: dpa/Jens Büttner

Ende 2019 treten erste Fälle einer rätselhaften Lungenkrankheit im chinesischen Wuhan auf. Von dort breitet sich das Coronavirus über die ganze Welt aus - und verändert Berlin und Brandenburg nachhaltig. Eine "Coronik" der Ereignisse.

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Juli 2020

30. Juli: Die Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) teilt mit: An Berliner Schulen wird nach Ferienende eine Maskenpflicht eingeführt. Sie soll für Schüler, Lehrer und andere Beschäftigte auf Fluren, in Aufenthalts- und Gemeinschaftsräumen oder der Toilette gelten, nicht aber im Unterricht.

30. Juli: Die Wirtschaftsleistung in Deutschland ist im zweiten Quartal in Folge der Corona-Krise erheblich eingebrochen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte gegenüber dem Vorquartal um 10,1 Prozent.

30. Juli: Die Covid-19-Pandemie wirkt sich weiter auf die Zahl der Arbeitslosen in Berlin und Brandenburg aus. Ende Juli waren in Berlin 58.807 Menschen mehr arbeitslos als im Juli 2019 - ein Zuwachs von 37,6 Prozent. Ähnlich, aber weitaus weniger extrem, ist der Anstieg in Brandenburg. Momentan sind 87.304 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 1.078 mehr als im Vormonat (ein Plus von 1,3 Prozent), aber 11.318 Personen mehr als noch im Juli 2019 (plus 14,9 Prozent).

29. Juli: Berliner Start-ups können staatliche Corona-Hilfen bei der Investitionsbank Berlin beantragen. 140 Millionen Euro stehen für junge Unternehmen und kleine Mittelständler bereit, die unverschuldet in einen Finanzierungsengpass geraten sind.

28. Juli: Wegen des deutlichen Anstiegs der Corona-Infektionen in Spanien rät das Auswärtige Amt von touristischen Reisen in mehrere Regionen des Urlaubslands der ab. Betroffen sind Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava sowie die westlich davon im Landesinneren liegenden Regionen Aragón und Navarra.

28. Juli: Mehrere Hunderttausend Euro sollen investiert werden, um einen Großteil der Berliner BVG-Busse bis Jahresende mit Plexiglasscheiben auszurüsten. Sie sollen die Fahrerinnen und Fahrer schützen.

24. Juli: Kinos dürfen nur mit reduziertem Sitzplatzangebot Filme zeigen - wegen der Gefahr einer Corona-Übertragung durch Aerosole. Eine Studie der TU im Auftrag eines Kinoverbandes kommt nun zum Ergebnis: Im Büro ist die Ansteckungsgefahr höher.

24. Juli: Die Corona-Warn-App soll gegen die Ausbreitung des Virus helfen. Doch wegen technischer Probleme könnten zahlreiche Menschen nicht oder spät informiert worden sein: Nach Recherchen der Tagesschau hat die App auf zahlreichen iPhones nicht richtig funktioniert.

23. Juli: Da bei Reiserückkehrern aus Corona-Risikogebieten die freiwillige Quarantäne oft nicht nachgeprüft werden kann, sollen nun kostenlose freiwillige Tests an Flughäfen Sicherheit bringen.

23. Juli: Die Zahl der täglichen Infektionen mit dem Coronavirus hat in Brasilien einen neuen Höchststand erreicht. Das Gesundheitsministerium meldete 67.860 neue Fälle binnen 24 Stunden. Insgesamt gibt es in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas damit bisher über 2,2 Millionen Fälle.

23. Juli: Mit Corona im Flieger aus Mallorca: Eine vierköpfige Familie aus Cottbus beschert dem örtlichen Gesundheitsamt viel Arbeit. Es müssen Kontaktpersonen im Flugzeug, am Flughafen und in Spanien aufgespürt werden.

23. Juli: In Berlin haben sich mindestens 13 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, nachdem sie ein Lokal unter dem Fernsehturm besucht haben. Eher eine Party als normaler Restaurantbetrieb, heißt es von Seiten des Bezirks Mitte. Dem Betreiber drohen Bußgelder.

22. Juli: Mit dem Beginn des neuen Schuljahres sollen sich Lehrer und Erzieher in Brandenburg regelmäßig auf das Corona-Virus testen lassen können. Bei Kindern und Jugendlichen soll es lediglich Stichproben geben.

21. Juli: In Brüssel einigt sich die EU auf das Corona-Hilfen für die Mitgliedsstaaten. Es handelt sich um ein 1,8 Billionen Euro schweres Paket.

18. Juli: Urlauber, die aus Corona-Risikogebieten nach Berlin zurückkehren, müssen künftig den obligatorischen Corona-Test nicht mehr aus eigener Tasche zahlen.

17. Juli: Das Land Brandenburg kündigt an, weiteren Studierenden finanziell zu helfen, die bei den Corona-Zuschüssen des Bundes leer ausgegangen sind.

16. Juli: Bund und Länder wollen künftig zielgenauer auf lokale Corona-Ausbrüche reagieren. Ein- und Ausreisesperren soll es geben, wenn die Zahl der Infektionen weiter steigt oder es nicht sicher ist, dass die Infektionsketten bereits unterbrochen sind.

15. Juli: 9.000 Stellen baut Triebwerkshersteller Rolls-Royce weltweit ab, 550 dieser Jobstreichungen treffen nun das Werk im Brandenburger Dahlewitz. Die Ursachen dafür sind dem Unternehmen zufolge Corona und die daraus resultierenden Luftverkehrseinschränkungen.

15. Juli: Wegen illegaler Partys am "Ballermann" hat Mallorca die Zwangsschließung aller Lokale der vor allem von deutschen Touristen gern besuchten "Bier-" und "Schinkenstraße" beschlossen. Diese Anordnung gilt zunächst für zwei Monate.

13. Juli: Der Berliner Sportsenator Andreas Geisel (SPD) unterbricht seinen Urlaub und trifft eine wichtige Entscheidung: Ab sofort sind Kontakt- und Mannschaftssport ohne Einhaltung der Abstandsregel von 1,50 Metern wieder möglich. Das gilt für alle Sportarten - Indoor wie Outdoor. Berlin war das letzte Bundesland mit derartigen Einschränkungen, daran gab es viel Kritik.

13. Juli: Touristenparty am Ballermann mit Folgen: Auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln tritt eine verschärfte Maskenpflicht in Kraft. Der Mund-und Nasenschutz muss auf Anordnung der Regionalregierung in allen geschlossenen öffentlichen Räumen sowie auch auf der Straße und im Freien getragen werden, sobald die Möglichkeit besteht, auf andere Menschen zu treffen [tagesschau.de]. Politiker warnen vor einer neuen Ausbreitung wie in Ischgl.

13. Juli: Die mangelnde Digitalisierung im Berliner Gesundheitswesen wirkt sich auf die seit Mitte Juni verfügbare Corona-Warn-App aus. Nach wie vor funktioniert die digitale Verbindung zwischen der App sowie den Gesundheitsämtern und Laboren via QR-Code nicht. Folge: Wer der App einen positiven Corona-Test melden möchte, um andere zu warnen, muss eine Hotline anrufen.

12. Juli: Vielen Clubs in Berlin stellt sich immer deutlicher die Existenzfrage. Der Senat will deshalb mit weiterem Geld unterstützen - aus dem 30 Millionen Euro-Hilfspaket des Bundes. 38 Antragsteller bekommen nun durchschnittlich 81.000 Euro, darunter sind unter anderen das About Blank, Cassiopeia, Frannz, Sage, Tresor, Kater Club, Schwuz, Rummelsbucht und Lido.

12. Juli: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Die WHO zählte binnen 24 Stunden mehr als 230.000 neue Fälle. Damit liegt die Zahl der weltweit Infizierten bei 12,5 Millionen. 562.000 Patienten sind mit oder an Covid-19 gestorben.

  • 10. Juli: In den USA steigt die Zahl der täglich festgestellten Neuinfektionen abermals auf ein Rekordhoch. Innerhalb von 24 Stunden wurden 65.551 Ansteckungsfälle gezählt. Der vorherige 24-Stunden-Rekord lag bei 60.209 Infektionsfällen und war am Dienstag (07.07.) verzeichnet worden.
  • 6. Juli: Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht setzt die Corona-Beschränkungen für das öffentliche Leben im Kreis Gütersloh vorläufig außer Vollzug [tagesschau.de]. Es sei "möglich und erforderlich" gewesen, eine "differenziertere Regelung" zu erlassen.

  • Knapp drei Wochen nach ihrer Einführung ist unterdessen die Corona-Warn-App rund 15 Millionen Mal heruntergeladen worden.

  • Die Europäische Kommission stellt der Tübinger Firma Curevac 75 Millionen Euro für die Entwicklung von Impfstoffen insbesondere gegen das Coronavirus zur Verfügung.
  • 3. Juli: Ein 31-Jähriger muss sich vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten wegen Subventionsbetrug bei Corona-Soforthilfen verantworten. Es ist der erste Prozess dieser Art. Bei der Staatsanwaltschaft haben sich inzwischen Hunderte Ermittlungsverfahren wegen Betrugsverdachts bei Soforthilfen angesammelt; allein bis zum 25. Juni waren es nach Angaben der Behörde 660 Verfahren.
  • 3. Juli: Der Wirkstoff Remdesivir wird in Europa unter Auflagen als erstes Mittel zur Therapie von Covid-19 zugelassen.
  • 2. Juli: Die Profivereine der ersten und zweiten Ligen im Basketball, Handball, Eishockey und Volleyball sowie der dritten Fußball-Liga erhalten für den Wegfall ihrer Zuschauereinnahmen insgesamt 200 Millionen Euro Nothilfe vom Bund.
  • 2. Juli: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA ist auf eine neue Rekordhöhe gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 52.898 neue Ansteckungsfälle verzeichnet, wie die JohnsHopkins-Universität im Bundesstaat Maryland mitteilte.
  • 1. Juli: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist wegen der Folgen der Corona-Krise erneut gestiegen. In Berlin stieg die Zahl der Arbeitslosen auf 209.360, das waren 8.719 mehr als im Mai und 56.745 mehr als im Juni des vergangenen Jahres.
    In Brandenburg blieben die Zahlen dagegen im Vergleich zum Mai in etwa stabil. In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren im Juni 86.226 Arbeitslose gemeldet und damit 754 weniger als noch im Vormonat. Allerdings lag die Zahl um 11.870 höher als im Juni des Vorjahres.
  • 1. Juli: In Deutschland sinkt die Mehrwertsteuer: Der normale Satz von 19 auf 16 Prozent, der reduzierte von sieben auf fünf Prozent. Die Maßnahme beginnt am 1. Juli und ist bis zum 31. Dezember 2020 begrenzt.

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