rbb|24-Blog | Inflation - So bekommen Berliner und Brandenburger die Inflation zu spüren

Di 29.11.22 | 06:04 Uhr | Von Wanda Bleckmann, Sophia Mersmann, Haluka Maier-Borst
Kassenzettel mit Waren
Video: Brandenburg Aktuell | 29.11.2022 | Gespräch mit Wanda Bleckmann | Bild: Wanda Bleckmann/rbb|24

Jeder Einkauf ein kleiner Inflationsschock. Doch wie heftig man diesen spürt, hängt auch davon ab, wer man ist und was man isst. Genau darum soll es in den nächsten Wochen hier gehen. Von Wanda Bleckmann, Sophia Mersmann, Haluka Maier-Borst

Andrea merkt es beim Käse. Thommy bei der Wurst. Und Julia? Kann es irgendwie noch aushalten. Noch. Knapp zweieinhalb Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie stecken wir mitten in der nächsten Alltagskrise. Auch diese Krise kann man mit Zahlen und Grafiken erklären - wir wollen aber weiter gehen.

Darum haben wir drei Menschen mit sehr unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten aus Berlin und Brandenburg gebeten, einkaufen zu gehen und uns im Anschluss ihren Kassenbon zu schicken. Das sind Andrea, Julia und Thommy. Drei Menschen, die vegetarisch leben oder Fleisch lieben, die auf Siegel wie "Regional" und "Bio" achten oder vor allem auf den Preis. Menschen, die seit Januar 2022 die extreme Inflation sehr unterschiedlich erleben.

Zum einen, weil sich ihre Einkäufe gemäß unseren Daten unterschiedlich stark verteuert haben. Zum anderen weil die drei sehr unterschiedliche Lebenssituationen haben. Und genau darum geht es in diesem Slow-Blog zum Thema Inflation.

Wir werden uns in jeder Folge anderen Unterschieden in der persönlichen Inflation widmen. Mal werden wir das vor allem mit Analysen in Grafiken und Zahlen tun, mal in Gesprächen und Interviews. Mal wird es darum gehen, welche der gekauften Produkte besonders teuer werden. Mal wird es darum gehen, worauf unsere rbb|24-Einkäufer:innen inzwischen verzichten.

Nur eines wird sich stets in jedem Beitrag finden: unsere Mini-Übersicht zur persönlichen Inflation der drei rbb|24-Einkäufer:innen im Vergleich zur amtlichen Inflation. Diese Schätzung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes und errechnet jeden Monat anhand von zahlreichen Stichproben, wie viel teurer Tomaten, Tiefkühlgerichte oder andere Dinge seit Januar 2022 geworden sind. Und entsprechend wie viel teurer jetzt die Einkäufe von Andrea, Thommy und Julia geworden sein müssten, wenn man die idealisierte Preisentwicklung zugrunde legt.

Ganz perfekt ist die Datenlage dazu natürlich nicht. Denn die Zahlen repräsentieren einen Durchschnitt. Vielleicht hebt aber ausgerechnet der Supermarkt, bei dem Julia einkauft, seine Preise für ihre Lieblingssnacks, obwohl sie laut offizieller Statistik eigentlich sinken sollten. Oder vielleicht hat Thommy einen Weg gefunden noch günstigere Lebensmittel zu finden, als es unsere Grafiken nahelegen. Außerdem gibt es einige weitere Unsicherheiten, die wir detailliert in einem eigenen Artikel erklären.

Genau weil es eben diese Abweichungen im Einzelfall von der Gesamtdatenlage gibt, genau weil eine Zahl alleine manchmal nicht alles erklärt, haben wir unsere drei real existierenden rbb|24-Einkäufer:innen. Und eben nicht einfach ausgedachte Warenkörbe für verschiedene Ernährungstypen. Damit wir echte Menschen fragen können, wie sie die Inflation erleben, können wir hoffentlich einiges besser erklären. Wie die Inflation jeden von uns trifft, wie stark und warum das so ist. Und vielleicht auch, wie man das ein wenig ändern kann.

Sendung: rbb24 Abendschau, 29.11.2022, 19:30 Uhr

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