Weniger Passagiere nach Corona - Ryanair fordert vom BER geringere Flughafengebühren

Mo 30.05.22 | 08:33 Uhr
Eine Maschine der Fluggesellschaft Raynair auf dem Rollfeld des Flughafens BER in Brandenburg (Quelle: imago images / Schoening / imageBROKER).
Audio: rbb 88,8 | 30.05.22 | Ricardo Westphal | Bild: imageBROKER

Die Gebühren am Flughafen BER führen weiter zu Diskussionen. Nachdem Easyjet seine Flotte reduziert und unter anderem die hohen Gebühren als Grund angab, fordert nun auch Ryanair eine Anpassung. Am BER prallt die Forderung ab.

Die Fluggesellschaft Ryanair fordert niedrigere Gebühren am Hauptstadtflughafen BER. "Die Regierung und der Flughafen Berlin sollten jetzt handeln", teilte das irische Unternehmen. Der BER sollte "wettbewerbsfähige Flughafenentgelte" anbieten, damit der Luftfahrtsektor am Standort nicht auf das Niveau deutlich kleinerer Städte schrumpfe.

Eine Flughafensprecherin entgegnete, die Entgelte am BER seien vergleichbar mit denen anderer großer deutscher Flughäfen.

BER noch immer größte Ryanair-Basis in Deutschland

Schon in der Corona-Krise hatte Ryanair seine Präsenz am BER verkleinert. Statt 13 hat die irische Fluggesellschaft nur noch 9 Flugzeuge in Schönefeld. Der BER bleibt damit aber die größte Basis des Billigfliegers in Deutschland.

Ryanair äußerte sich nicht zu der Frage, ob ein weiterer Abbau geplant ist beziehungsweise ob die Flotte am Standort wegen des Easyjet-Rückzugs sogar aufgestockt werden könnte.

Easyjet reduzierte bereits Flotte

Auch Ryanair-Konkurrent Easyjet will seine Basis in Schönefeld weiter verkleinern. Hintergrund seien die "hohen und steigenden" Flughafengebühren sowie die nur schwache Erholung der Nachfrage nach der Corona-Krise.

Mit dem Winterflugplan sollen dort nur noch 11 statt 18 Flugzeuge stationiert sein, wie das Unternehmen am Dienstag angekündigt hatte. Der Flughafen rechnet mit deutlichen Einbußen bei Passagieren und Umsatz.

BER rechnet erst in drei Jahren mit Zahlen aus der Zeit vor Corona

Die BER-Betreiber rechnen nicht damit, vor 2025 wieder so viele Fluggäste abzufertigen wie vor Corona an den Alt-Standorten Tegel und Schönefeld. Damals waren es rund 36 Millionen im Jahr. In diesem Jahr wurden zuletzt 17 Millionen Fluggäste erwartet.

Auch nach der Pleite der Air Berlin hatte andere Fluggesellschaften die Lücke bald gefüllt, darunter Easyjet, Ryanair und Eurowings. Nach der Corona-Krise kehrt das Wachstum im Luftverkehr jedoch nur langsam zurück.

Sendung: Brandenburg aktuell, 30.05.22, 19:30 Uhr

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