Ein Mitarbeiter, vier Bewohner -
In den rund 80 Berliner Flüchtlingsunterkünften gibt es bisher fünf Corona-Fälle. Infiziert sind ein Mitarbeiter und vier Bewohner, wie das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten mitteilte.
Mehr als 100 Bewohner aus Quarantäne entlassen
Nach einem ersten Fall mit zwei Infektionen in einer Unterkunft in Berlin-Charlottenburg waren vor rund zwei Wochen mehr als 100 Bewohner unter Quarantäne gestellt worden. Diese endete am Montag, da keine weiteren Ansteckungen festgestellt wurden, teilte das Flüchtlingsamt mit.
In einer weiteren Berliner Unterkunft - einem Containerdorf - wurden zwei Bewohner isoliert untergebracht. Eine andere Unterkunft wurde teilweise unter Quarantäne gestellt.
Umzug in andere Unterkunft muss verschoben werden
Wegen der Corona-Krise haben die Berliner Behörden indes den geplanten Umzug von 170 Flüchtlingen in eine neue Unterkunft vorläufig auf Eis gelegt. Angesichts der nun geltenden Kontaktsperre könne die Unterkunft in der Gerlinger Straße in Neukölln, wo derzeit noch 216 geflüchtete Menschen leben, vorerst nicht wie geplant leergezogen werden, teilte die Sozialverwaltung mit. Das habe das Gesundheitsamt entschieden. Der Flüchtlingsrat hatte am Montag gegen die Umzugspläne protestiert und erklärt, sie seien angesichts der aktuellen Situation nicht zu verantworten.
Geflüchtete werden - anders als Touristen - standardmäßig bei ihrer Ankunft in der Stadt ärztlich untersucht und bei Verdacht auch auf Corona getestet, sagte Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke). Dafür seien im Ankunftszentrum ständig Mitarbeiter der Charité. Die Geflüchteten werden über Podcasts in sechs Sprachen und soziale Medien über die Ausbreitung des Coronavirus informiert.
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