2:1-Sieg in Oldenburg reicht nicht - BFC Dynamo verpasst Aufstieg in die 3. Liga knapp

Sa 04.06.22 | 16:02 Uhr
Andreas Pollasch (BFC Dynamo) im Zweikampf mit Marin Vukoja (VfB Oldenburg). Quelle: imago images/osnapix
Video: rbb UM6 | 04.06.2022 | Sebastian Meyer | Bild: imago images/osnapix

Der BFC Dynamo steigt nicht in die 3. Liga auf. Beim VfB Oldenburg gewann das Team von Christian Benbennek zwar spät mit 2:1, konnte den Rückstand aus dem Hinspiel aber nicht wettmachen und bleibt so in der Regionalliga Nordost.

Der BFC Dynamo wird auch in der nächsten Saison in der Regionalliga Nordost spielen. Die Berliner verpassten am Samstag den Aufstieg in die 3. Liga. Ein später 2:1-Sieg beim VfB Oldenburg reichte nach der 0:2-Hinspiel-Niederlage in der Aufstiegsrunde gegen die Niedersachsen nicht, um die Regionalliga-Meisterschaft zu krönen und sich eine Liga nach oben zu schieben.

Der VfB Oldenburg ist nach dem Erfolg über die Berliner hingegen nach 25 Jahren zurück im Profifußball.

BFC startet gut - bessere Chancen für Oldenburg

Der BFC fand vor 12.000 Zuschauern gut ins Spiel. Dem Team vom Christian Benbennek war anzumerken, dass es die Hinspiel-Pleite noch wettmachen wollte. Immer wieder flogen in der Anfangsphase hohe Flanken in den Strafraum der Oldenburger, doch der VfB hatte zunächst keine Probleme, diese zu verteidigen. Stattdessen waren es die Gastgeber selbst, die nach einer knappen Viertelstunde die erste gute Chance hatte: Nach einem Fehler in der Berliner Abwehr von Michael Blum stand VfB-Kapitän Max Wegener plötzlich allein vor dem Tor von Dmitri Stajila, der den Ball allerdings gut parierte (14. Minute).

Der VfB wurde in der Folge druckvoller und merkte, dass der BFC in der Defensive bei schnellem Spiel durchaus Probleme hatte. Immer wieder wurde es vor dem Tor von Stajila nun brenzlig. Im Angriff machte es die Benbennek-Elf besser: Nach einem schönen Lauf von Sebastian Hertner über die linke Seite, kam Matthias Steinborn in der Mitte freistehend an den Ball, vergab die erste BFC-Chance allerdings unglücklich (20.). Insgesamt waren die Gastgeber nun besser, der BFC tat sich schwer, an die ordentliche Anfangsphase anzuknüpfen.

Knapp zehn Minuten vor der Halbzeit mussten die Berliner dann auch den mittlerweile verdienten Rückstand hinnehmen. VfB-Torwart Pelle Boevink fand mit einem langen Abstoß Stürmer Wegener, der sich gut gegen Blum durchsetzte und diesmal auch Stajila überwinden konnte - 1:0 für den Gastgeber. Doch der BFC kam noch vor der Halbzeit zurück: Niklas Brandt verwertete ein Zuspiel von Beck und brachte so die Hoffnung bei den 1.300 mitgereisten BFC-Fans zurück (44.).

BFC drückt, aber zu ineffektiv

Zu Beginn des zweiten Abschnitts hatte der BFC mehr Ballbesitz - und in der 56. Minute eine Doppelchance zur Führung. Zunächst scheiterte Beck am Pfosten, wenig später nach einer Ecke an der Latte. Die Berliner drängten jetzt auf das 2:1 und der VfB bekam erstmals im Spiel größere Probleme in der Defensive. Doch der BFC nutzte seine Gelegenheiten nicht effektiv genug. So war es in der 68. Minute erneut Beck, der per Kopfball zum Abschluss kam, doch Oldenburg-Verteidiger Marcel Appiah rettete den Ball auf der Linie.

Dem BFC lief immer mehr die Zeit davon. Oldenburg verteidigte wieder konsequenter und die Berliner kamen zu spät zur Führung. Das 2:1 durch Andor Bolyki in der Nachspielzeit war der Schlusspunkt (90.+6). Der BFC schaffte es nicht mehr, den Rückstand nach dem Hinspiel auszugleichen. Die Gastgeber konnten insgesamt verdient den Aufstieg feiern, während der BFC auch in der nächsten Saison in der Regionalliga Nordost spielen wird.

Totenstille und Kritik am Modus

Dementsprechend enttäuscht waren die Berliner Akteure nach Spielende. Harsche Kritik übten die Spieler des BFC dabei an den Aufstiegs-Regelungen mitsamt den beiden Aufstiegsspielen. "Riesendank an den DFB, der solche Regeln einführt. So eine Regel ist einfach eine Vollkatastrophe", sagte etwa Torjäger Beck im Interview bei MagentaSport, ehe er ergänzte: "Das passiert halt, wenn da nur Leute sitzen, die keine Ahnung vom Fußball haben. Die zerstören eine ganze Saison mit zwei solchen Bumms-Spielen."

Zwei Bonusspiel wird immer gesagt. Das sind einfach zwei Schrottspiele, da muss irgendwas geändert werden.

Matthias Steinborn

Matthias Steinborn sprach am Mikrofon des NDR erst von "Totenstille" in der Kabine und teilte anschließend die Meinung seines Mitspielers: "Zwei Bonusspiel wird immer gesagt. Das sind einfach zwei Schrottspiele, da muss irgendwas geändert werden." Dass der BFC nun trotz Meisterschaft auch in der kommenden Saison viertklassig bleibt, tue ihm für alle Beteiligten leid. "Wir waren so ein eingeschworener Haufen, so ein gutes Team, wurden vom Coach so gut geführt und der ganze Verein, das Umfeld hätten es einfach verdient gehabt", so Steinborn.

Mit Blick auf den Verlauf des Rückspiels trauerte der Berliner vor allem den zwei denkbar knapp verpassten Chancen von Christian Beck nach: "Beckus hat noch einen gegen den Pfosten geköpft, direkt danach gegen die Latte. Wenn da das zweite Tor fällt, dann wackeln die vielleicht."

Sendung: Fußball live, 04.06.22, 14 Uhr

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