Zahlen des Netzwerks "Unterkunft Ukraine" - Rund 15.000 Kriegsflüchtlinge kommen in privaten Unterkünften unter

Do 22.09.22 | 19:05 Uhr
Yuliia und ihre 6-jährige Tochter Yeva aus der Ukraine ist mit ihren Gastgebern Rosemarie und Alfons im Wohnzimmer zu sehen. Ebenfalls dabei ist Yuliias Kindheitsfreundin Violetta mit ihrem 6-jährigen Sohn Aron. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Bild: dpa/Christoph Soeder

Das Netzwerk "Unterkunft Ukraine" hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine rund 15.000 Geflüchteten eine private Unterkunft in Berlin und Brandenburg vermittelt. Das teilte das Netzwerk am Donnerstag auf Anfrage von rbb|24 mit.

Für ganz Deutschland hatte "Unterkunft Ukraine" zuvor fast 50.000 Vermittlungen bekannt gegeben, bei rund 160.000 angebotenen Unterkünften. Die Mehrheit der Menschen, die Geflüchtete bei sich aufnehmen, sind Frauen (63 Prozent), oft mit höherem Einkommen und Platz in der Wohnung. Auch die Geflüchteten seien überwiegend Frauen und Kinder.

Bundesinnenministerium sieht private Unterkünfte als Teil der Krisenbewältigung

"Unterkunft Ukraine" ist eine Plattform, bei der sich Menschen registrieren können, die Geflüchteten eine private Unterkunft bieten wollen. Bei der Vermittlung arbeitet das Netzwerk mit dem Bundesinnenministerium zusammen. Projektleiterin Georgia Homann sagte der Deutschen Presse Agentur, die Hilfsbereitschaft sei weiter groß, gleichzeitig sehe man aber dringenden Handlungsbedarf vor dem Winter. Da im Kriegsgebiet viele Heizungen kaputt seien, rechne die Politik mit neuen Fluchtbewegungen. Viele staatliche Unterkünfte seien ihrzufolge bereits voll.

Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung, gaben 80 Prozent der Menschen, die Personen aus der Ukraine aufgenommen hatten an, dass sie das wieder tun würden. Hilfe würden sich viele Gastgeberinnen und Gastgeber aber bei administrativen Angelegenheiten wünschen.

Das Bundesinnenministerium sieht die Initiative als Modell für die Zukunft. Private Unterkünfte seien ein erfolgreicher Teil der Krisenbewältigung, erklärte Staatssekretär Markus Richter. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass zuletzt viele Bundesländer Schwierigkeiten bei der Unterbringung von Geflüchteten und Asylbewerbern gemeldet haben. Bis Ende August wurden im Ausländerzentralregister knapp 985.000 Geflüchtete auf Grund des Krieges in der Ukraine erfasst.

Nächster Artikel