Temperaturen aktuell unter 20 Grad - "Abschreiben muss man den Spätsommer noch nicht"
Sandalen aus, Socken an: Unvermittelt ist es herbstlich geworden in Berlin und Brandenburg. Wohlfühltemperaturen sind das nicht da draußen. Und drinnen auch nicht unbedingt. Aber es gibt noch Hoffnung auf ein paar warme Sonnenstrahlen.
Kühle Temperaturen und immer wieder Regen - der Sommer 2022 ist im September recht abrupt zu Ende gegangen. Nahtlos können die Berliner und Brandenburger die Flipflops gegen die Stiefeletten eintauschen - und aktuell fragen sich viele, ob sie schon wieder die Heizung anschmeißen können oder müssen.
"Die Temperaturen gehen zum Wochenende hin wenigstens ein bisschen nach oben", verspricht der ARD-Wetterexperte Alexander Fromm am Dienstag. Es seien allerdings zu den derzeitigen 14 bis 16 Grad Celsius "keine wirklich großen Sprünge" zu erwarten.
20-Grad-Marke könnte noch mal fallen
Hoch "Stefan" bringe schon ab Mittwoch von den britischen Inseln her kommend hohen Luftdruck-Einfluss, der erst einmal erhalten bleibe. Ab Donnerstag werde es daher meist trocken und teilweise sonnig.
Am Wochenende könnten so mancherorts durchaus 20 Grad erreicht werden. Am ehesten sei das im Havelland, im Elbe-Elster-Kreis und in der Niederlausitz drin, so Fromm weiter. Im Rest von Brandenburg und Berlin müsse man zwar auch nicht wirklich frieren, die Temperaturen blieben aber knapp unter der 20-Grad-Marke.
Viel wärmer scheine es nach aktuellem Modellstand vorerst nicht wieder zu werden. "Richtiger Spätsommer ist aktuell nicht in Sicht", fasst der Meteorologe zusammen. Aber rein statistisch sei es auch im Oktober noch gut möglich, Werte deutlich über 20 Grad zu erreichen. Auch wenn da derzeit in den Modellen noch nichts zu sehen sei. Er bleibt optimistisch: "Abschreiben muss man den Spätsommer noch nicht".
Ab Sonntag könne es aber erst einmal wieder wechselhaft werden – da seien die Wettermodelle aber noch nicht sicher.
Kalte Nächte durch polare Luft
Die kalten Nächte, die es derzeit durch die polare Luft gebe, seien auch nichts Ungewöhnliches, so Fromm. Durch die länger werdenden Nächte hätte die Sonne auch nicht mehr so viel Zeit, den Erdboden zu erwärmen.
Apropos Erdboden. Der sei in seinen oberen Schichten durch den Niederschlag in den vergangenen Tagen gut versorgt mit Feuchtigkeit. Aber in die tieferen Schichten sei das Wasser noch nicht gelangt, so Fromm. "Da kommt das Wasser nur sehr schwer hin und da reichen die bisherigen Niederschläge immer noch nicht aus". Dafür brauche es gleichmäßig langanhaltenden Regen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 20.09.2022, 11 Uhr