Gilt für Verträge ab 1. September - Studierendenwerk erhöht Miete in Berliner Wohnheimen um 60 Euro
Ab dem kommenden Jahr müssen sich Studierende in Berliner Wohnheimen auf eine deutliche Mieterhöhung einstellen. Das Studierendenwerk spricht von einer Erhöhung, wie es sie noch nie gegeben hat.
Das Studierendenwerk Berlin wird die Mieten in den Wohnheimen um 60 Euro pro Monat erhöhen. Das teilte die Sprecherin des Studierendenwerks Berlin, Jana Judisch, auf Anfrage von rbb|24 mit. Die Erhöhung gilt ab dem 1. Januar 2023.
Betroffen seien ausschließlich neue Mietverträge und Folgemietverträge ab dem 1.9.2022. Diese wiesen die kommenden Steigerungen zwar schon aus, in voller Höhe wirksam werde dies aber erst ab dem kommenden Jahr, so Judisch.
Insgesamt vermietet das Studierendenwerk 9.189 Wohnplätze in 32 Wohnheimen in Berlin.
Mietpreissteigerung um 22 Prozent
Momentan zahlen Studierende durchschnittlich 269 Euro im Monat für einen Platz in einem Wohnheim des Studierendenwerks Berlin. In der Miete sind die Kosten für Strom, Wasser und Heizung bereits enthalten. Der Zuschlag von 60 Euro monatlich bedeutet also eine Mietpreissteigerung im Schnitt von rund 22 Prozent.
Grund für die Preissteigerungen seien die steigenden Energiepreise, sagte Judisch. Die Energiewirtschaftsstelle des Landes Berlin, die die Wohnheime mit Energie versorgt, habe dem Studierendenwerk mitgeteilt, dass die Energiekosten ab Januar 2023 voraussichtlich um bis zu 200 Prozent steigen werden.
Die Miete in den Wohnheimen ist eine Pauschalmiete und setzt sich zusammen aus der Grundmiete, den kalten und warmen Betriebskosten. Das heißt, egal ob es einen Mehrverbrauch gibt, werden üblicherweise keine Nachzahlungen für die Studierenden fällig. Rein juristisch ist eine pauschale Abrechnung für Wärme zwar möglich, für Strom ist aber kein rechtlicher Rahmen definiert.
Letzte Erhöhung im Mai 2022
"Diese Steigerungen sind ziemlich heftig", sagte Judisch. "Eine derartige Erhöhung hat es im Studierendenwerk so noch nie gegeben." Die Erhöhung falle dem Studierendenwerk nicht leicht, so Judisch: "Wir haben es mehrfach durchgerechnet - wir kommen immer wieder auf diesen Betrag von 60 Euro, den können wir auch nicht auffangen für die Studierenden. Das Studierendenwerk muss wirtschaftlich arbeiten, das studentische Wohnen muss sich komplett selbst tragen. Diese Energiekosten müssen wir an unsere Mieterinnen und Mieter durchreichen."
Zuletzt hatte das Studierendenwerk Berlin im Mai 2022 die Mieten um 10 Euro pro Monat erhöht.
Das Studierendenwerk Berlin ist zuständig für 176.359 Studierende an 18 Hochschulen in Berlin sowie der Charité.
Sendung: rbb24 Abendschau, 15.07.2022, 19:30 Uhr