Keine Lieferungen mehr aus Ukraine -
Für das Stahlbau-Unternehmen Reuther STC aus Fürstenwalde ist am Mittwoch das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Das 150 Jahre alte Ostbrandenburger Traditionsunternehmen ist damit offiziell endgültig pleite. Das teilte am Donnerstagnachmittag die Stadt Fürstenwalde (Landkreis Oder-Spree) mit.
Kein Käufer für das Unternehmen gefunden
In den vergangenen vier Wochen habe es es noch Hoffnung für das Unternehmen gegeben, so die Stadt. Eine vorläufige Insolvenzverwaltung suchte nach Käufern. Dies blieb jedoch ohne Erfolg. Deshalb erhielten jetzt 160 Mitarbeiter - darunter auch die Geschäftsführung - ihre Kündigungen.
Zu den Gründen für das Aus zählt nach Unternehmensangaben unter anderem der Krieg in der Ukraine. Das Unternehmen habe auch Stahl aus den Asow-Werken bezogen, welches nun nicht mehr geliefert werden konnte. Zudem konnten aufgrund der Corona-Pandemie in den vergangenen Jahren viele Aufträge nicht mehr erfüllt werden. Auch die gestiegenen Kosten für Stahl habe der Produzent von Windkrafttürmen an seine Kundschaft weitergeben müssen. Viele seien dazu aber nicht bereit gewesen.
Bürgermeister will Produktion in die Stadt zurückbringen
"Ich bedauere auf das Tiefste, dass wir mit der Reuther STC GmbH ein Traditionsunternehmen und einen wichtigen und guten Partner in der Stadt verlieren", teilte der Bürgermeister von Fürstenwalde, Matthias Rudolph (Wählervereinigung Bündnis Fürstenwalder Zukunft) mit. Das Unternehmen habe viel dazu beigetragen, den Standort Fürstenwalde zu entwickeln. "Wir werden schnellstmöglich Produktion an diesen Standort zurückbringen", so Rudolph weiter. Er zeigte sich optimistisch, dass die Arbeiter aus der Fabrik in der Region bleiben und nun Arbeit bei Tesla in Grünheide finden.
Sendung: rbb24 Abendschau, 02.06.2022, 21:45 Uhr
Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Textes wurde Matthias Rudolph als Bürgermeister von Eberswalde genannt. Die Rede ist von Fürstenwalde. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.