Hilfe für Akademiker - Viadrina-Universität richtet Notfallfonds für Ukraine-Flüchtlinge ein

Fr 25.03.22 | 18:11 Uhr
Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder)
Audio: Antenne Brandenburg | 25.03.2022 | Uni Präsidentin Julia von Blumenthal | Bild: Tony Schönberg/rbb

Die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) unterstützt aus der Ukraine geflüchtete Studierende und Forschende mit einem Förder- und Notfallfonds. Ziel sei, das Ankommen in der Stadt zu erleichtern, Sicherheit zu geben und Perspektiven auf ein Studium an der Viadrina und ins deutsche Bildungssystem zu eröffnen, teilte die Universität am Freitag mit.

Hilfe wenn andere Leistungen noch nicht greifen

In den vergangenen Wochen hätten sich zahlreiche Studierende und Forschende aus der Ukraine mit der Bitte um Unterstützung an die Universität gewandt. "Wir haben diesen Fond eingerichtet, um in der Lage zu sein, einfach akute Bedarfe zu decken, die am Anfang auftauchen, wenn man ankommt und Sozialleistungen noch nicht sofort greifen", sagte Präsidentin Julia von Blumenthal dem rbb.

Für den Fonds werde nun um Spenden gebeten. Die Unterstützung der Kriegsflüchtlinge sei nicht ohne zusätzliche Mittel möglich, betonte von Blumenthal. Die Universität könne zwar unter anderem Deutschkurse und Studienplätze anbieten und Geflüchtete in die akademische Gemeinschaft aufnehmen - es gebe jedoch akute Bedarfe und absehbare Förderlücken, die geschlossen werden müssten.

Nachfrage nach Hilfe ist groß

Die über den Fonds eingeworbenen Mittel sollen den Angaben zufolge sowohl für kurzfristige Nothilfe, als auch zur "Sicherung von Bildungsbiografien" eingesetzt werden. Dazu gehöre die Unterbringung geflüchteter Studierender und Forschender, die Bereitstellung von Hilfen beim täglichen Lebensbedarf, psychologische Beratung sowie Stipendien für Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

"Wir haben über einhundert Studierende, die sich bereits bei uns erkundigt haben, ob sie hier studieren können", so von Blumenthal. "Vier neue Studierende sind schon angekommen und wohnen schon im Studentenwohnheim." Zudem seien vier Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mit ihren Familien aufgenommen worden. Die Universität stünde zu zahlreichen weiteren Interessierten in Kontakt.

An der Viadrina arbeiten und studieren den Angaben zufolge derzeit fast 150 Menschen mit einer ukrainischen Staatsangehörigkeit. Ukrainische Studierende seien die drittgrößte Gruppe internationaler Studierender an der Europa-Universität, hieß es.

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.03.2022, 16:10 Uhr

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