Frankfurt (Oder) - Neuer Verein "Blaue Brücke" organisiert künftig Hilfe für Ukraine-Geflüchtete

Di 07.06.22 | 13:12 Uhr
Archivbild: Petra Löber, vom Verein Slubfurt, organisiert die Hilfsaktion und Spenden für die Ukraine. In den vergangenen Monaten gab es auf beiden Seiten der deutsch-polnischen Grenzstädte Frankfurt (Oder) und Slubice eine sehr große Hilfs- und Spendenbereitschaft für die Menschen in der Ukraine. (Quelle: dpa/P. Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 07.06.2022 | Vereinsgründer Richard Engbers | Bild: dpa/P. Pleul

Der Bedarf für die Versorgung von Ukraine-Geflüchteten in Frankfurt (Oder) ist nach wie vor groß. Am Bahnhof kümmert sich das Rote Kreuz, in der Stadt wollen die Initiatoren der "Blauen Brücke" die Hilfe für die Angekommenen nun neu koordinieren.

Um die Hilfe für vor dem Krieg in der Ukraine geflüchteter Menschen zu konzentrieren, hat sich in Frankfurt (Oder) unter "Helping Hands - Blaue Brücke" ein neuer Hilfsverein gegründet. Der geht aus dem Verein "Slubfurt" hervor, der sich für den deutsch-polnischen Austausch stark macht. Seit Beginn des Krieges sammelten die Mitglieder auf dem Vereinsgelände am Frankfurter Brückenplatz Sachspenden für Geflüchtete und unterstützen bei der Versorgung von Eingereisten am Bahnhof.

Spenden-Ausgabe in neuem Domizil

Nun soll die Ukraine-Hilfe für die in Frankfurt Angekommenen mit dem neuen Verein entkoppelt und erweitert werden, sagte Gründer Richard Engbers: "Da ist die Ukraine-Hilfe so groß geworden, dass die Kultursachen dort im Wege gestanden haben. Deshalb brauchen wir ein eigenes Gebäude." Und weil all die Ideen der Leute nicht in bestehende Strukturen passen würden, "gründen wir einen Verein", sagte Engbers dem rbb.

Bisher wurden die Spenden in einer alten Turnhalle am Brückenplatz gesammelt. Allerdings sei diese in einem schlechten Zustand und die Kapazitäten dort erschöpft, heißt es von Seiten des Vereins. Zuletzt habe die Spenden-Ausgabe dort pausieren müssen.

In dieser Woche will der Verein seine neuen Räumlichkeiten im Frankfurter Zentrum beziehen und dann zentraler Anlaufpunkt für Geflüchtete aus der Ukraine in der Oderstadt werden. Dort sollen künftig auch gespendete Hilfsgüter herausgegeben werden.

Dafür sei die "Blauen Brücke" laut Vereinsmitglied Ramona Schnoor aber weiterhin auf Spenden angewiesen. "Wir konnten, dadurch, dass wir den Brückenplatz verlassen mussten, nicht mehr so aktiv sein." Sie sagt, sie hoffe, "dass, wenn die Leute wissen, wir sind wieder offen, wieder kommen und uns mit Spenden unterstützen. In jeglicher Art. Auch Getränke und Schulbedarf für die Schulkinder. Die sind dringend nachgefragt."

Nach wie vor kommen nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) von vor Pfingsten täglich zwischen 1.200 und 1.400 Menschen aus der Ukraine am Bahnhof in Frankfurt (Oder) an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK organisieren die Versorgung am Bahnhof. Die meisten Geflüchteten wollen weiter nach Berlin oder zurück nach Polen.

Zuletzt waren die Kräfte vor Ort auf zwei Helfer pro Schicht, beziehungsweise vier am Tag reduziert worden. Dass es weniger Personal und Lebensmittel am Bahnhof gibt, ist eine Entscheidung der Zentralen Ausländerbehörde (ZABH) als Auftraggeber des DRK. Begründet wird dies mit sinkenden Flüchtlingszahlen. Dem widersprechen die ehrenamtlichen Helfer und fordern eine Aufstockung der Hilfe.

Sendung: Antenne Brandenburg, 07.06.2022, 07:30 Uhr

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