Warnung vor Bakterien - Wasserverband ruft zum Wasser-Abkochen in Tempelfelde und Grüntal auf

Fr 23.12.22 | 17:40 Uhr
Symbolbild: Wasser fließt in ein Glas (Quelle: dpa/Lukas Schulze)
Audio: Antenne Brandenburg | 23.12.2022 | Felicitas Montag | Bild: dpa/Lukas Schulze

Die Anwohner von Tempelfelde und Grüntal müssen derzeit Einschränkungen in der Trinkwassernutzung hinnehmen. Proben im zuständigen Wasserwerk zeigten eine erhöhte Keimbelastung. Mindestens über die Weihnachtstage muss das Wasser abgekocht werden.

Bei einer Routineuntersuchung wurden im Trinkwasser in den Dörfern Tempelfelde und Grüntal im Landkreis Barnim koliforme Bakterien festgestellt. Das teilte der zuständige Wasserverband Eberswalde mit. Die Anwohnerinnen und Anwohner sind deshalb dazu aufgerufen, unbedingt das Wasser aus der Leitung abzukochen.

Wasser vor jeder Nutzung abkochen

Das Abkochgebot gilt für mindestens zwei Tage, also auch in die Weihnachtsfeiertage hinein. So teilte es der Zweckverband seinen Kunden mit. Auch Wasser zum Zähneputzen, zum Bearbeiten von Lebensmitteln, beziehungsweise zur Reinigung sollte abgekocht werden und zehn Minuten vor Benutzung abkühlen. Das gilt auch für den Abwasch.

Mit Kaffemaschine und Flaschenwasser gegen die Keime

Stefan Seemke zieht sich am Freitag heißes Wasser aus seinem Kaffeeautomaten. Sorge vor den Keimen habe er nicht. Denn die Maschine ist zwar an Frischwasser angeschlossen, erhitzt dieses aber, sodass die Bakterien abgetötet werden. "Über dieses Wasser können wir letztendlich weiterarbeiten, normal abwaschen und unseren Pizzateig zubereiten."

Minimarkt-Inhaber Stefan Seemke in GrüntalStefan Seemke in seinem Minimarkt in Grüntal

Der 47-Jährige ist stellvertretender Bürgermeister und betreibt den einzigen Minimarkt in Grüntal. Dieser sei ein wichtiger Treffpunkt für die Dorfbewohner - auch um sich zu informieren. Direkt am Eingang hängt seit zwei Tagen die Information vom Zweckverband mit dem Titel "Abkochgebot". "Das habe ich dann gleich über sämtliche soziale Medien versucht zu verbreiten, dass alle Menschen gewarnt sind", sagt Seemke.

Das Schreiben im Briefkasten hatte auch Anwohnerin Ingelore. Daraufhin habe sie umgehend reagiert. "Wir sind dann erstmal gefahren und haben uns Wasserkästen zum Tee- und Wasserkochen geholt und einen großen Behälter für Essen oder andere Sachen."

Ursache und Dauer noch unbekannt

Derweil sei der Wasserversorger auf der Suche nach der Ursache für die Keime. Konkrete Antworten, etwa dazu, wie lange die Anwohner das Wasser nun abkochen müssten, konnte Zweckverbands-Chefin Stefanie Maylahn am Freitag noch nicht geben. Zum aktuellen Stand sagte sie: "Wir haben mehrere Proben genommen und werden diese untersuchen. Während der Weihnachtstage werden wir dann die Ergebnisse erhalten."

Ähnliche Verunreinigungen kommen auch in Brandenburg immer wieder vor und werden üblicherweise mit Leitungsspülungen und Chlor bekämpft. Dies dauert teilweise mehrere Wochen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.12.2022, 16:40 Uhr

Mit Material von Sabine Tzitschke und Felicitas Montag

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