Sommerferien in Brandenburg -
Ferienzeit ist Urlaubszeit: Doch für viele geflüchtete Kinder aus der Ukraine ist das derzeit kaum möglich. Der Urlaub mit den Eltern fällt flach, das Wiedersehen mit Oma und Opa ebenfalls. Für die mittlerweile in Deutschland lebenden Kinder hat sich daher die Kirchengemeinde in Lebus (Märkisch-Oderland) etwas einfallen lassen. In einem Sommer-Camp verbringen die ukrainischen Kinder ein paar schöne Tage mit Gleichaltrigen aus Deutschland – und erleben kleine und große Abenteuer.
So steht zum Beispiel am Donnerstag ein Besuch im Haustiergarten in Mallnow auf dem Programm. "Ich habe schon einen Hasen gesehen und einen Strauß", sagt der kleine Jay, der auch seinen neuen ukrainischen Freunden dort seine Lieblingstiere zeigte.
Schöne Ferienerlebnisse für alle
Unter den insgesamt 15 Kindern des Camps stammen neun aus der Ukraine. Nach wochenlanger Schule auf Zeit sollen sie, wie die deutschen Kinder, schöne Ferienerlebnisse in ihrer neuen Heimat sammeln können, wie Pfarrerin Katharina Falkenhage von der evangelischen Kirchengemeinde Lebus berichtet. Vor allem weil sie als Geflüchtete derzeit nicht reisen können. "Deshalb glaube ich, ist das schon eine ganz schöne Sache, dass so ein Angebot da ist", sagt die Geistliche.
Finanziert wird der fünfwöchige Ferienspaß durch eine großzügige Spende der Sozialorganisation "Aktion Mensch" und privaten Spenden, wie es von der Kirchengemeinde heißt. Dadurch können Ausflüge wie der in Haustiergarten und andere Programminhalte finanziert werden.
Und bei diesem Programm gibt es einiges für die Kinder zu erleben. Neben dem Besuch bei den putzigen Tieren steht noch eine Floßfahrt auf der Oder, ein Graffiti-Workshop zum kreativen Austoben und ein Tanzkurs als sportliche Betätigung an. Zudem erkunden die jungen Entdecker in dieser Woche noch die schöne Umgebung.
Reiseführer über das Erlebte
Dabei sollen sie auch ganz bewusst ihre Erlebnisse dokumentieren, wie Feriencamp-Betreuerin Charlotte berichtet. "Deswegen laufen auch alle mit Polaroid-Kameras rum, um Bilder zu machen und diese dann später einzukleben", sagt sie. Denn die Kinder sollen, sobald sie von ihrem Kurztrip zurück sind, einen Reiseführer für und über Lebus erstellen.
So sollen die Kinder sich, ihre Fähigkeiten und auch ihre Umwelt besser kennen lernen. Dazu gehört auch das Kennenlernen der unterschiedlichen Kulturen zweier verschiedener Länder.
Sprachbarriere mit Händen und Füßen überwinden
Anfänglich schien das noch nicht einwandfrei zu laufen, da vor allem die ukrainischen Kinder wegen der Sprachbarriere sehr zurückhaltend waren. Doch ermutigt von ihren deutschen Freunden kommen auch sie schnell aus sich heraus. Und falls es mit der Sprache dann immer noch harkt, hilft man sich eben anders, wie Laric-Ben Schubert erklärt.
"Also ich zeige manchmal, was ich meine", sagt er. Notfalls auch mit Händen und Füßen. Aber: "Die meisten können ja auch ein bisschen Deutsch. Also es klappt sehr gut", sagt Laric-Ben, um kurz darauf wieder mit den neuen Spielgefährten auf Entdeckungstour zu gehen.
Sendung: Antenne Brandenburg, Antenne am Nachmittag, 14.07.2022, 16:10 Uhr
Mit Material von Elke Bader