Große Hilfsbereitschaft in der Oderstadt - Frankfurt (Oder) bündelt Ukraine-Hilfe verschiedener Initiativen

Di 01.03.22 | 12:59 Uhr
Am 27.02.2022 in der Nähe des polnisch-ukrainischen Grenzübergangs Medyka. (Quelle: rbb|24/Schwiesau)
Bild: rbb|24/Schwiesau

Brandenburg hilft, denn das Schicksal der Ukrainerinnen und Ukrainern geht vielen Menschen in unserer Region ziemlich nahe. Daher werden neben Unterkünften auch Spenden bereitgestellt - eine große Welle der Hilfsbereitschaft.

Angesicht des Kriegszustandes in der Ukraine, ist die Hilfsbereitschaft zahlreicher Städte, Gemeinden und Landkreise in Brandenburg groß. Auch Frankfurt (Oder) will sich daran beteiligen. Deshalb gab es am Montagabend im Rathaus der Stadt ein erstes Koordinierungstreffen.

Wilke: Hilfsangebote um Stundentakt

Verschiedene Initiativen sollen sich nun vernetzen und ihre Hilfe abstimmen. Gekommen waren 30 Personen, hinter denen aber hunderte weiterer Helfer stehen, so Oberbürgermeister René Wilke (Linke) gegenüber dem rbb. "Das sind private Menschen, aber auch sehr viele Vereine und Initiativen, Unternehmen und Institutionen. Die Angebote reichen von Versorgungs- und Unterbringungsmöglichkeiten, über medizinische Hilfe, Konvois, die gestartet wurden, bis hin zu Hotlines und Online-Angeboten für Informationen und Übersetzungen."

Nahezu stündlichen kommen, Wilke zufolge, neue Angebote. Einige davon wollen sich auch längerfristig mit ihrer Unterstützung verpflichten. Jetzt müsse die Hilfe weiter organisiert werden. "Wir stellen die Struktur, machen die Finanzierung und wir sind auch in der Lange, das zu besetzen. Es gibt so viele Ehrenamtler, die mitmachen wollen, dass wir auch mit deren Hilfe die Besetzung organisieren können." So fänden regelmäßig Videoschalten und Telefonat statt. Auch mit Akteuren in der polnischen Nachbarstadt Slubice stünde die Stadtverwaltung in engem Kontakt. Seit der vergangenen Woche gebe es dort enorm viele Hilfsangebote. Viele Frankfurter führen über die Oder, um auch dort ihre Hilfepakete abzugeben.

Am Mittwoch können Interessierte in der Turnhalle am Brückenplatz in der Carl-Philipp-Emanuel-Bach Straße Spenden abgeben. Auch die Kinderbeauftragte der Stadt sammelt unter anderem Geld für Spielzeug und Hygieneartikel für Kinder.

Um weitere Angebote besser Koodinieren zu können, hat Frankfurt (Oder) am Dienstagnachmittag auch eine Internetseite zur Verfügung gestellt [www.ff-hilft.de]. Darüberhinausgehende Angebote oder Fragen können per Mail unter ukrainehilfe@frankfurt-oder.de an die Stadtverwaltung gestellt werden.

Allein 101 Geflüchtete am Montag in Eisenhüttenstadt angekommen

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) sind bereits mehr als eine halbe Million Menschen aus der Ukraine ins Ausland geflüchtet. Dabei handelt es sich vor allem um Frauen, Kinder und alte Menschen. Allein am Montag wurden 101 Personen aus der Ukraine in der Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) aufgenommen. Das teilte das Brandenburger Innenministerium am Dienstag mit. Bis Sonntag waren es 16 Personen gewesen.

Die Zahlen spiegeln nicht wider, wie viele Ukrainerinnen und Ukrainer tatsächlich seit Beginn des Kriegs über die Grenze nach Brandenburg gekommen sind. Ukrainische Staatsbürger haben, mit entsprechendem Pass, die Möglichkeit sich 90 Tage visumfrei im Schengenraum aufzuhalten und werden nicht zentral erfasst.

Für Menschen, die ebenfalls Hilfe leisten möchten, hat rbb24 eine Angebote in der Region Berlin-Brandenburg zusammengefasst.

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.03.2022, 09:30 Uhr

Nächster Artikel