Russland-Ukraine-Krieg -
Nachdem am Wochenende erste Flüchtlinge aus der Ukraine in Berlin und Brandenburg angekommen waren, sind am Montag weitere gefolgt – vielfach mit dem Zug. Grund dafür ist, dass es Flüchtlingen ab sofort möglich ist, kostenlos die Fernzüge aus Polen in Richtung Deutschland zu nutzen. Sie müssen bei den Fahrkartenkontrollen lediglich ihren ukrainischen Pass oder Personalausweise vorzeigen, wie die Deutsche Bahn mitteilte.
Züge gut, aber nicht überfüllt
Die Nachfrage am ersten Tag der eingeführten Verbindungsmöglichkeit für Kriegsflüchtige war am Montag nach rbb-Informationen zu sehen. "Also der Zug war gut gefüllt, aber noch nicht überfüllt", berichtete rbb-Reporter Jakub Paczkowski, der am Vormittag in einen Intercity von Frankfurt (Oder) nach Berlin gestiegen war, um die Situation zu beaobachten.
Bei seiner Recherche sind ihm vor allem viele ukrainische Frauen mit Kindern, aber auch afrikanische Studenten im Zug aufgefallen. Noch am Wochenende wurden Berichte bekannt, dass ausländische Studierende aus Afrika, die in der Ukraine studiert und gelebt hatten, an der Einreise nach Polen gehindert wurden [Zeit].
Das habe möglicherweise an einer Fehleinschätzung der polnischen Grenzschützer gelegen, die offensichtlich nicht wussten, dass so viele afrikanische Studenten in der Ukraine leben, erklärt Paczkowski: "Inzwischen haben sich aber die entsprechenden Botschaften an die polnische Regierung gewandt." Demnach seien neue Vereinbarungen getroffen worden, nach denen afrikanische Staatsbürger, die in der Ukraine gelebt, studiert oder gearbeitet hatten, durch Polen problemlos fliehen können.
Problemlos durch Polen geflüchtet
Das habe sich schon am Montagmittag vor Ort im Zug bestätigen lassen, berichtet der rbb-Reporter: "Die Menschen, die ich heute im Zug angetroffen habe, erzählten mir, dass sie problemlos nach Polen einreisen und das Land auch durchreisen konnten. Sie mussten dafür ebenfalls nichts bezahlen."
Dabei seien die Fahrkarten selten kontrolliert worden, berichtet Paczkowski: "Zumindest haben wir keine Fahrkartenkontrollen gesehen." Lediglich das Zugpersonal habe regelmäßig auf die bestehende FFP2-Masken-Pflicht im deutschen Fernverkehr hinweisen müssen.
Sendung: Antenne Brandenburg, Antenne am Nachmittag, 28.02.2022, 15:40 Uhr
Das Studiogespräch führte Bärbel Lampe.