Leitstelle Lausitz in Cottbus -
Die Corona-Pandemie und die dazugehörigen Auflagen zum Schutz vor dem Virus sorgen für erheblich mehr Aufwand bei den Rettungsdiensten. Allein im Dezember hat es für die Leitstelle Lausitz in Cottbus 1.646 coronabedingte Einsätze gegeben. Damit hat ein Drittel aller Einsätze mit Corona zu tun. Darunter sind auch Entlassungs- oder Verlegungsfahrten.
Von den Sanitätern fordert die Pandemie einiges ab - während viele von ihnen selbst erkrankt oder in Quarantäne sind. Vor einem Einsatz müssen die Sanitäter in Schutzanzüge steigen. Hinzu kommen noch zwei Paar Handschuhe und eine Schutzbrille. Das soll das Ansteckungsrisiko auf ein Minimum reduzieren, kostet aber auch jedes Mal wieder wertvolle Zeit.
Starke mentale Belastung
Von rund 60 Mitarbeitern des Cottbuser Rettungsdienstes sind derzeit zehn selbst erkrankt oder in Quarantäne. Hinzu kommt noch die mentale Belastung, so der Leiter des Rettungsdienstes, Thomas Lembcke. "Es ist eine sehr belastende Sitution, wenn wir Patienten sehen, die mit Covid eine so starke Luftnot bekommen, dass sie direkt vom Einsatzort auf die Intensivstation verlegt werden müssen. Das sind Krankheitsbilder, die einem schon sehr nahe gehen und eben zeigen, dass Covid keine normale Grippe ist."
Normalerweise kommen die Patienten in das nächstgelegene Krankenhaus, für den Cottbuser Rettungsdienst ist das in der Regel das örtliche Carl-Thiem-Klinikum. Doch auch dort ist die hohe Zahl an Infektionen spürbar. Es habe bereits die Situation gegeben, dass Rettungsdienste einige Stunden warten mussten, da das das Klinikum bereits voll war.
Um die Kapazitäten in den Krankenhäusern besser im Blick zu haben werden die Patientenverlegungen nun für das ganze Land Brandenburg in der Leitstelle Lausitz koordiniert. Zuvor war die Leitstelle nur für den Süden zuständig. Damit soll gewährleistet sein, dass in allen Krankenhäusern noch Betten frei bleiben.
Sendung: Antenne Brandenburg, 11.01.2021, 14:40 Uhr