Geisterspiele "elementar negativ" - Union fordert Konzepte für volle Stadien

So 28.06.20 | 15:26 Uhr
Die Fans von Union Berlin sind angespannt (Quelle: imago images / Camera 4)
Bild: imago images / Camera 4

Der 1. FC Union Berlin will sich in der Diskussion um eine Rückkehr von Fans in die Stadien der Fußball-Bundesliga nicht mit einer Zwischenlösung zufrieden geben. "Wir wollen nicht darauf
hinaus, vor 5.000 Zuschauern, sondern vor 22.000 Zuschauer zu spielen. In dieser Richtung wollen wir denken. Wir wollen nicht mit dem Ziel einer reduzierten Lösung in den Prozess gehen", sagte Medienchef und Stadionsprecher Christian Arbeit bei einer Pressekonferenz der
Eisernen am Sonntag.

Geschäftsführer Oliver Ruhnert warnte andere Vereine davor, die Situation mit Geisterspielen wegen der Corona-Krise zu akzeptieren. "Niemand darf sich darin verlieben, ohne Zuschauer zu spielen, weil es vielleicht einfacher zu organisieren ist", sagte er. Laut Arbeit müsse die "Denkrichtung" der Bundesliga sein, wie man es schaffe, mit der Erfassung von Personaldaten und Rückverfolgungsmöglichkeiten "die Stadien zu 100 Prozent" zu füllen.

Geisterspiele "elementar negativ"

Union-Präsident Dirk Zingler hatte in seinem Grußwort im Stadionheft zur Partie gegen Fortuna Düsseldorf (3:0) am Samstag bereits deutliche Worte gefunden. "Ich wünsche mir für den Start der neuen Saison klare und verständliche Regeln für die Wiederzulassung von Menschen zu Großveranstaltungen ohne Abstandsregeln", erklärte er.

Union Berlin pflegt eine besonders intensive Bindung zu seinen Fans. Auch am Samstag feierten mehr als 100 Anhänger trotz Corona-Regeln ihr Team während und nach dem Spiel an einem Stadionzaun. "Wenn wir 34 Spieletage ohne Fans absolvieren müssten, wäre das definitiv für einen Verein wie unsereren elementar negativ", sagte Ruhnert.

Nur noch ein Corona-Test pro Woche ab kommender Saison

Darüber hinaus berichtete Ruhnert, dass sich Trainer und Spieler in der kommenden Saison nur noch einem statt bisher zwei Corona-Test pro Woche unterziehen müssen. Diese Richtlinie hätte die Deutsche Fußball Liga den Klubs schriftlich mitgeteilt. Vor dem Trainingsauftakt müssten allerdings zwei negative Tests pro Person vorgelegt werden. "Das ist der Stand der Dinge, und wir unterstützen das", so Ruhnert.

Erlaubt sind in der Saison-Vorbereitung demnach auch Trainingslager im Ausland. Testpartien dürfen allerdings nur gegen Teams bestritten werden, die sich auch im gleichen Monitoring-System befinden. Wann die kommende Bundesliga-Saison beginnt, hat die DFL noch nicht entschieden. Im Gespräch sind der 11. und 18. September.

Union Berlin plant die obligatorischen ersten beiden Corona-Test nach dem Sommerurlaub für den 27. Juli und 29. Juli. Trainingsstart soll am 30. Juli sein. Trainingslager sollen wie im Vorjahr in Bad Saarow in Brandenburg und im österreichischen Windischgarten stattfinden.

Sendung: rbb UM6, 28.06.2020, 18 Uhr

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