Zugunsten der Opfer des Krieges in der Ukraine - Ex-Radprofi Tony Martin versteigert seine einzige Olympia-Medaille

Mo 28.03.22 | 19:05 Uhr
Tony Martin mit seiner Silbermedaille von den Olympischen Spielen 2012 in Lodon (Bild: IMAGO/Camera4)
Bild: IMAGO/Camera4

Der ehemalige Weltklasse-Radprofi und gebürtige Cottbuser Tony Martin gibt zugunsten der Opfer des Krieges in der Ukraine seine einzige olympische Medaille ab. Seit dem Wochenende und noch knapp zwei Wochen lang versteigert der Olympia-Zweite der Spiele von 2012 in London seine damals gewonnene Silbermedaille. Anschließend soll der Erlös über die Ukraine-Hilfe der RTL-Stiftung "Wir helfen Kindern" denjenigen zugutekommen, die unter dem Krieg leiden.

"Man sieht jeden Tag dieses Elend, dieses Leid und fühlt sich in seinem schönen Zuhause schon ohnmächtig", sagt Martin über den Krieg und ergänzt: "Ich wollte gerne tätig werden." Auch, weil der mittlerweile in der Schweiz lebende Martin in seinem Job als Lernbegleiter die Folgen des Krieges erlebt. "Ich bin an einer Schule, die 43 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen hat", sagt der Cottbuser im Gespräch mit rbb|24. "Ich weiß also, was es braucht, um so eine Gruppe zu versorgen und dass das nicht leicht ist."

Auktion läuft noch bis zum 9. April

Gewonnen hatte Martin, der in seiner erfolgreichen Karriere unter anderem viermal Zeitfahrweltmeister wurde, seine Silbermedaille 2012 in London im Einzelzeitfahren. Sich jetzt von ihr zu trennen, falle ihm zwar nicht leicht, sagt er, "aber vor dem Hintergrund, dass ich damit etwas Gutes bewirke, kann ich das auf jeden Fall machen." Insbesondere, da Martin davon ausgeht, "dass es viele Liebhaber gibt, die für so eine Silbermedaille einen guten Betrag hinlegen würden."

Organisiert hat Tony Martin die Versteigerung seiner Medaille über das Online-Auktionshaus United Charity. Noch bis zum 9. April um 18 Uhr kann dort mitgeboten werden. Am Montagnachmittag lag das aktuelle Höchstgebot bei 12.100 Euro.

Sendung: rbb UM6, 28.03.2022, 18 Uhr

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