Bislang sechs Monate - Berlin verkürzt Abstand für Booster-Impfungen auf fünf Monate

Mi 17.11.21 | 19:07 Uhr
Eine Frau bekommt Impfung mit Moderna-Impfstoff gegen Covid-19 (Quelle: dpa/Markus Schreiber)
Bild: dpa/Markus Schreiber

In Berlin kann man sich künftig bereits nach fünf Monaten ein drittes Mal gegen Corona impfen lassen. Der Senat hat den Mindestabstand zwischen Zweit- und sogenannter Booster-Impfung verkürzt. Dennoch brauchen Impfwillige Geduld.

Der Berliner Senat hat den Abstand für eine Booster-Impfung gegen das Coronavirus verringert. Eine Auffrischungsimpfung sei ab Donnerstag bereits fünf Monate nach der Zweitimpfung möglich, teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung am Mittwoch mit. Die Regelung gelte für alle vom Senat betriebenen Impfstellen. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" darüber berichtet.

"Die Auffrischungsimpfungen sind in dieser kritischen Phase der Pandemie von hoher Bedeutung", sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD). Bislang wurde ein Abstand von sechs Monaten zwischen Zweit- und sogenannter Booster-Impfung empfohlen. Daran hatten sich bislang auch die Berliner Impfzentren gehalten.

Impfwillige müssen sich gedulden

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, Burkhard Ruppert, warb vorsorglich um Geduld. "Boostern für alle Impfwilligen" sei nicht von heute auf morgen möglich. In den Praxen sei der Andrang mittlerweile sehr groß und es würden immer mehr Boosterimpfungen durchgeführt. "Wir erwarten, gegebenenfalls auch durch veränderte Stiko-Empfehlungen, in den nächsten Wochen eine große Welle an Impfwilligen, die wir versuchen, so schnell wie möglich abzuarbeiten", so Ruppert.

"Wir bitten alle Berlinerinnen und Berliner um Geduld und Nachsicht, denn die Praxen sind sehr belastet", ergänzte Wolfgang Kreischer, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Berlin und Brandenburg.

Kalayci fordert bundeseinheitliche Regelung

Erst am Mittwochmorgen hatte die Berliner Gesundheitssenatorin Kalayci diesen Schritt gefordert. Dafür müsse Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine bundeseinheitliche Regelung schaffen, sagte Kalayci dem rbb. Sein Hinweis, es mit den bisher geltenden sechs Monaten nicht ganz so genau zu nehmen, reiche nicht aus. Das Sicherheitspersonal an den Impfzentren zum Beispiel könne nicht entscheiden, wer die weitere Impfung erhalten dürfe und wer nicht, so Kalayci.

Bundesweit sei Berlin bei den Booster-Impfungen Spitzenreiter, sagte Kalayci weiter. Bislang wurden in der Hauptstadt rund 292.000 Auffrischimpfungen durchgeführt, präzisierte die Gesundheitsverwaltung in ihrer Mitteilung. Damit liegt Berlin mehr als 50 Prozent über dem Bundesdurchschnitt der Auffrischimpfungen.

Das liege unter anderem daran, dass Berlin zwei Impfzentren offen gehalten habe, so Kalayci. Nach Rücksprache mit dem Hausärzteverband gebe es zudem die Zusage, dass die Hausarztpraxen ihre Kapazitäten für die Dritt-Impfungen ausweiten.

Sendung: Inforadio, 17.11.21, 17:00 Uhr

 

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