Proteste im Regierungsviertel - 4.000 Menschen protestieren in Berlin gegen Krieg in der Ukraine
Der russische Überfall auf die Ukraine besorgt auch die Menschen in Berlin. Tausende protestieren gegen den Krieg - unter anderem vor dem Brandenburger Tor. Die Polizei verstärkt den Schutz "einschlägiger Objekte" im Stadtgebiet.
Russlands Krieg gegen die Ukraine bewegt in Berlin viele Menschen. Am Donnerstagabend versammelten sich laut Polizei rund 2.500 Menschen vor dem Brandenburger Tor, um gegen den russischen Überfall zu demonstrieren, angemeldet waren 300 Personen.
In dem Aufruf zu der Protestaktion schrieben die Organisatoren: "Wir, russische Bürger, gehen auf die Strasse, um gegen den verbrecherischen Krieg zu protestieren, der eine Schande für Russland und Russen ist."
Vor dem Bundeskanzleramt protestierten am Nachmittag rund 1.500 Demonstranten gegen den russischen Einmarsch. Viele trugen ukrainische Flaggen. Auf Schildern forderten sie unter anderem Europa zum Handeln auf.
Auch an der russischen Botschaft auf der Straße Unter den Linden kam es am Nachmittag zum Protest, dort versammelten sich über 100 Demonstranten. In Berlin wurden für Donnerstag mehrere Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine angemeldet.
Brandenburger Tor leuchtet blau-gelb
Zu einer ersten Kundgebung kamen bereits am Vormittag am Brandenburger Tor etwa 150 Menschen zusammen. Für den Abend wurde zudem zu einem Protest mit dem Titel "Kein Krieg in der Ukraine" auf dem Leopoldplatz im Stadtteil Wedding aufgerufen.
Das Brandenburger Tor wurde am Donnerstagabend als Zeichen der Solidarität wie schon am Abend zuvor in den Nationalfarben der Ukraine angestrahlt. Das Wahrzeichen sollte bis Mitternacht in Blau und Gelb leuchten.
Auch in Potsdam wurde am Donnerstagabend gegen den Krieg protestiert. Mehrere hundert Menschen beteiligten sich am Alten Markt an einer Friedenskundgebung mehrerer Parteien und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). In der Nikolaokirche wurden die Glocken geläutet. Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sprach von einem "erschütternden Tag" für die Ukraine und ganz Europa.
Proteste in Berlin gegen Krieg Russlands gegen die Ukraine
Bischof spricht Friedensgebet im Berliner Dom
Die Kirchen haben zu Friedensgebeten aufgerufen. Der evangelische Bischof Christian Stäblein erklärte: "Der Angriff Russlands auf die Ukraine erschüttert uns in unseren Grundfesten." Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) wollte am Donnerstagabend an einem Friedensgebet im Berliner Dom teilnehmen.
Auch in Brandenburg waren mehrere Friedensgebete geplant, beispielsweise um 18 Uhr in der Wunderblutkirche Bad Wilsnack und um 19:30 Uhr in Kyritz.
Berliner Polizei verstärkt Schutzmaßnahmen
Angesichts des ausgebrochenen Krieges zwischen Russland und der Ukraine verstärkt die Berliner Polizei den Schutz "einschlägiger Objekte" in der Hauptstadt.
Wie eine Sprecherin dem rbb am Donnerstagmorgen mitteilte, würden "anlassbezogene Schutzmaßnahmen" getroffen. Um welche Maßnahmen und Objekte es sich dabei konkret handelt, wollte die Sprecherin nicht sagen.
Austausch mit dem BKA
Die Berliner Polizei stehe in ständigem Austausch mit dem Landeskriminalamt und dem Bundeskriminalamt. Es gehe darum, fortlaufend eine Gefährdungsanalyse vorzunehmen.
Nach rbb-Informationen war die Lage vor den Botschaften Russlands und der Ukraine in Berlin am Donnerstagmorgen ruhig. Die russische Botschaft Unter den Linden war mit Absperrgittern umzäunt. Ein Mannschaftswagen mit ungefähr zehn Polizisten stand davor. Ähnlich sah es nach dpa-Informationen vor der ukrainischen Botschaft in der Albrechtstraße in Mitte aus.
Sendung: Abendschau, 24.02.2022, 19:30 Uhr
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