Verteilung auf Bundesländer besser - Senat spricht von "stabiler Lage" bei der Flüchtlingsankunft in Berlin
Immer noch kommen täglich tausende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Berlin an. Inzwischen hat sich die Verteilung auf andere Bundesländer verbessert, heißt es von der Sozialverwaltung. Doch viele Geflüchtete suchen sich auch eigene Wege.
Die Zahl der in Berlin ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine ist stabil. Das geht aus dem aktuellen Lagebericht der Berliner Sozialverwaltung hervor.
Verlässliche Zahlen über den genauen Umfang der Geflüchteten gibt es aber weiterhin keine. Zu den fast 4.700 Menschen, die am Donnerstag mit Bussen und Zügen die Berliner Bahnhöfe erreichten, käme wahrscheinlich noch eine deutlich höhere Zahl an Geflüchteten, die Berlin privat organisiert und meist mit dem Auto erreichen, hieß es.
Giffey begrüßt Engagement des Bundes
Dem Bericht zufolge hat sich zwar inzwischen die Verteilung in anderen Bundesländer verbessert. So habe der Bund für Freitag 40 Busse angekündigt, die bis zu 2.500 Geflüchtete weiterverlegen sollten.
"Wir begrüßen das Engagement des Bundes in der Koordinierung und für eine gerechte Verteilung der Geflüchteten in allen Bundesländern", sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). "So muss es weitergehen, nur so werden wir die gemeinsame Kraftanstrengung gut meistern."
Viele Geflüchtete suchen sich eigene Wege
Allerdings wolle eine zunehmende Zahl der Menschen in Berlin bleiben, heißt es in dem Lagebericht. Immer wieder sei zu beobachten, dass Geflüchtete eigene Wege gingen, weil sie mit der geplanten Weiterverlegung nicht einverstanden seien, hieß es. Die Verteilung an andere Bundesländer ist freiwillig, so lange der 90-tägige Touristen-Status für die Geflüchteten gilt.
Die Unterbringung für die Nacht ist dem Bericht nach weiter gewährleistet. Am Donnerstag hatte der Senat 900 Menschen untergebracht. Zuletzt waren wieder 1.000 Übernachtungsplätze frei. Das neue Ankunftszentrum in Tegel steht vor der Fertigstellung. Neben zuletzt 262 Freiwilligen aus der Berliner Verwaltung werden dort seit Freitag auch 80 Bundeswehrsoldaten für die Registrierung von bis zu 10.000 Geflüchteten pro Tag eingesetzt.
Sendung: Inforadio, 18.03.2022, 21:00 Uhr