Protest gegen Krieg Russlands - Panzer am Sowjetischen Ehrenmal mit Ukraine-Fahnen verhüllt
Unweit des Brandenburger Tores in Berlin sind zwei Panzer am Sowjetischen Ehrenmal in Ukraine-Flaggen gehüllt worden. Die Polizei entfernte sie wieder - und berichtete von einem ähnlichen Vorfall am Dienstagmorgen.
Zwei Denkmal-Panzer am Sowjetischen Ehrenmal nahe des Brandenburger Tores im Berliner Ortsteil Tiergarten sind in der Nacht zu Mittwoch mit je einer großen ukrainischen Fahne verhüllt worden.
Polizisten entfernten die Fahnen, die vermutlich ein Protest gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine waren, am Mittwochmorgen um circa 9 Uhr wieder. Es sei nichts beschädigt worden und die Fahnen hätten sich problemlos wieder abnehmen lassen, sagte ein Polizeisprecher.
Zunächst gehe man daher nicht von einer Straftat aus. Wer die Fahnen anbrachte, sei bisher nicht bekannt. Zuvor hattte ein Sprecher der Polizei dem rbb gesagt, dass man - solange keine Beschädigung vorliege - nicht tätig werde.
Die russische Botschaft protestierte am Mittwochmittag offiziell beim Auswärtigen Amt und forderte, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. "Wir betrachten diesen Vorfall als Schändung des Denkmals für sowjetische Soldaten, die im Kampf für die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus gefallen sind", teilte die Botschaft auf Facebook mit. Die diplomatische Vertretung rief dazu auf, ihr mögliche Übergriffe auf sowjetische Kriegsgräber und Gedenkstätten an anderen Orten zu melden.
Das Sowjetische Ehrenmal im Tiergarten an der Straße des 17. Juni erinnert an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen sowjetischen Soldaten. In der Mitte steht eine große Statue eines Soldaten, rechts und links je ein historischer Panzer. Im hinteren Teil liegen Gräber von rund 2.500 Soldaten.
Ein weiteres und deutlich größeres Sowjetisches Ehrenmal befindet sich im Treptower Park. Auch dort gab es einen Vorfall. Das sagte der Polizeisprecher dem rbb. Am Eingangsportal sind seinen Angaben zufolge am Dienstagmorgen zwei große Sterne in blau und gelb aufgesprüht worden.
In diesem Fall habe der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Die Senatsverwaltung kümmere sich um die Beseitigung.
Sendung: rbb24 Inforadio, 30.03.2022, 13 Uhr
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