Berliner Koordinator für Unterbringung von Geflüchteten - Broemme sieht Bundeswehr in der Pflicht
Der Berliner Senat bittet das Bundesverteidigungsministerium um Hilfe bei der Versorgung der ukrainischen Flüchtlinge. Kritik kommt von der FDP - die Bundeswehr sei kein Hilfswerk. Der Koordinator Albrecht Broemme springt nun dem Senat bei.
Der Berliner Koordinator für die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine, Albrecht Broemme, hofft auf Hilfe durch die Bundeswehr. Jeder müsse nun seinen Beitrag leisten, sagte der ehemalige Leiter des Technischen Hilfswerks (THW) dem rbb. Er sehe die Bundeswehr derzeit nicht überfordert.
Natürlich müssten aber zunächst das THW, die Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zum Einsatz kommen, so Broemme auf Radioeins vom rbb. Es werde nicht alles auf die Bundeswehr abgeschoben, sie sei aber ein wichtiger Ansprechpartner in der Krise.
Strack-Zimmermann (FDP): Bundeswehr kein erweitertes Hilfswerk
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), hatte sich gegen Hilfe durch die Bundeswehr in Berlin ausgesprochen. Zuvor hatte der Senat beim Bundesverteidigungsministerium Amtshilfe ersucht. Die Bundeswehr sei kein erweitertes Hilsfwerk, dafür gebe es den zivilen Katastrophenschutz, hatte Strack-Zimmermann getwittert. Die Bundeswehr werde gerade jetzt für ihre Kernaufgaben gebraucht.
Broemme will weitere Unterkünfte suchen
Bei der Unterbringung der Kriegsflüchtlinge will Broemme nach weiteren großen Liegenschaften suchen. Es könne zum Beispiel eine weitere Messehalle dafür genutzt werden. Die Hilfsbereitschaft von Seiten der Behörden und der Wirtschaft sei sehr groß, so der Koordinator.
Für die steigende Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine wird in Berlin derzeit neben dem Ankunftszentrum in Reinickendorf ein neues am ehemaligen Flughafen Tegel geschaffen. Zudem wurden bereits Messehallen für die Erstversorgung von Geflüchteten hergerichtet.
Sendung: Radioeins, 11.03.22, 7:40 Uhr