Müller-Ankündigung - Kita-Beschäftigte können sich ohne Symptome testen lassen

Mo 29.06.20 | 15:24 Uhr
Bild: dpa

Wer in Berlin in einer Kita arbeitet, kann sich ab diesem Montag auch ohne Symptome auf Corona testen lassen. Für sie soll es eigene Zeitfenster geben. Für Beschäftigte an Schulen stellt der Regierende Bürgermeister das für Mitte Juli in Aussicht.

Beschäftigte in Berliner Kitas können sich ab Montag auch ohne Symptome auf das Coronavirus testen lassen. Die Charité stelle dafür "gesonderte Zeitfenster an ihrer Teststelle zur Verfügung", hieß es in einer Pressemitteilung des Landespressedienstes vom Montag. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" berichtet.

Die Berliner Kinder werden von rund 32.000 pädagogischen Mitarbeitern - Erziehern und Quereinsteigern - betreut. Viele davon gehören Corona-Riskisogruppen an und fallen derzeit für die Betreuung der Kinder aus.

Müller kündigte an, das Angebot der Testung ohne Symptome "voraussichtlich in der zweiten Juli-Hälfte" auch für alle Beschäftigten von Schulen und in den kommenden Wochen auf für weitere Bereiche zu öffnen.

Im Virchow-Klinikum im Wedding wird getestet

Für die Tests, die freiwillig und kostenfrei sind, sollen die Beschäftigten einen Termin für die zentrale Teststelle der Charité im Virchow-Klinikum ausmachen. Die Senatskanzlei appelierte an die Kita-Mitarbeiter, vereinbarte Termine auch einzuhalten oder gegebenenfalls abzusagen. Denn bisher gäbe es eine "Nichterscheinungsquote" von 20 Prozent.

Seit dem 22. Juni können alle Berliner Kinder in der Theorie wieder in vollem Betreuungsumfang in ihre Kita. In vielen Einrichtungen gibt es aber, unter anderem wegen fehlendem Personal, weiterhin Einschränkungen.

Bayern handhabt es anders

Mit Blick auf Bayern sagte Müller: "Es ist richtig, mehr Testmöglichkeiten anzubieten." Die Gesundheitsministerin des Freistaats, Melanie Huml (CSU), hatte am Sonntag angekündigt, dass sich in Bayern bald jeder, auch ohne Symptome, auf das neuartige Coronavirus werde testen lassen können.

Die Kosten will der Freistaat übernehmen, sofern die Kassen nicht einspringen. Berlin weite die Tests schon seit einigen Wochen mit der landesweiten Teststrategie aus, sagte Müller dazu.

Neue Teststrategie seit Anfang Juni

In Berlin werden seit 8. Juni stichprobenartige Corona-Tests bei Personal in Schulen und Kitas durchgeführt. Getestet werden hierbei ein Jahr lang Menschen ohne Symptome, die an 24 Grund- und Sekundarschulen sowie in 24 Kitas arbeiten. Die Tests sind freiwillig und gehören zur einer breit angelegten Teststrategie Berlins, die helfen soll, Infektionen früh zu erkennen und etwaige Ausbrüche einzudämmen.

In Berlin sind derzeit knapp 60.000 Tests pro Woche möglich. Aber nicht jeder bekommt den Test von der Krankenkasse bezahlt. Während die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe in einer Empfehlung den sogenannten Selbstabstrich als bezahlte Kassenleistung zugelassen hat, gilt er in Berlin weiterhin als Privatleistung [kvwl.de]. Die Preise für die Tests als Privatleistung schwanken erheblich, sagt ein Sprecher der Berliner Ärztekammer. Zwischen 150 und 300 Euro können sie kosten, je nach Labor, Versicherungs- und Testart.

Sendung: Fritz, 29.06.2020, 7 Uhr

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