Regelbetrieb in Berliner Kitas - Landeselternausschuss rechnet weiter mit Einschränkungen

Mo 22.06.20 | 08:14 Uhr
Kita
Audio: Inforadio | 22.06.2020 | Corinna Balkow | Bild: dpa/Rolf Vennenbernd

An diesem Montag soll allen Kita-Kindern in Berlin wieder die gewohnte Betreuung ermöglicht werden. Doch der Landeselternausschuss bleibt skeptisch. Auch in der nächsten Zeit werde es Einschränkungen geben, warnt dessen Vorsitzende im rbb.

Nach einer einwöchigen Übergangsphase kehren die Berliner Kitas am Montag zum Normalbetrieb zurück. Trotz der Corona-Pandemie sollen wieder alle Kinder in gewohntem Umfang betreut werden.

Verschiedene Träger haben jedoch schon Alarm geschlagen: Weil viele Erzieher zu den Risikogruppen gehören und damit ausfallen, müsse das Betreuungsangebot weiterhin eingeschränkt bleiben.

Die Rückkehr zum Regelbetrieb war bereits vor einer Woche angelaufen. Allerdings gab es zunächst noch vielerorts Einschränkungen - etwa bei den Öffnungszeiten oder den Gruppengrößen.

Vielen Eltern sind die Urlaubstage ausgegangen

Die Vorsitzende des Landeselternausschusses Kita in Berlin, Corinna Balkow, rechnet nach eigenen Angaben trotz der angepeilten Rückkehr zum Normalbetrieb noch mit Einschränkungen. "In vielen Einrichtungen sind Teile des Personals nicht einsetzbar, weil sie zur Risikogruppe gehören. Deshalb sind in vielen Kitas noch lange nicht die vollen Öffnungszeiten möglich", sagte sie am Montagmorgen dem rbb. Sie würde derzeit eher von einem "eingeschränkten Regelbetrieb" sprechen.

Zwar sei die Übergangsphase in der vergangenen Woche grundsätzlich gut verlaufen, die meisten Eltern seien glücklich darüber gewesen, aber: "Viele Vollzeitarbeitende konnten trotzdem ihre Kinder nicht in die Kitas bringen, weil das die Öffnungszeiten nicht hergeben. Viele von diesen Eltern haben wegen der Schließzeiten während der Sommerferien massive Probleme, weil sie keinen Urlaub mehr haben, um das abzudecken", so Balkow im rbb-Inforadio.

Balkow fordert individuelle Lösungen

Balkow rechnet nach eigenen Angaben damit, dass die Kinder und Eltern in Berlin "noch eine ganze Weile" mit diesen Einschränkungen leben müssen. Denn es fehle schlicht an Fachpersonal. "Entweder müssen wir fachfremde Leute einsetzen, um die Öffnungszeiten zu schaffen, oder wir schränken die Öffnungszeiten ein und arbeiten mit Fachpersonal", so Balkow. Fachfremde Leute könnten aber nur in einem sehr eingeschränkten Zeitraum eingesetzt werden, sagte sie weiter.

Wichtig sei nun eine "offene Kommunikation" in den Kitas: "Manche Eltern kommen mit weniger Stunden aus, andere brauchen mehr. Hier muss individuell geschaut werden, damit können Lösungen gefunden werden", so die Vorsitzende des Landeselternausschusses.

Sendung: Inforadio, 22.06.2020, 7:05 Uhr

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