Mehr Notunterkünfte - Kalayci sieht steigende häusliche Gewalt gegen Frauen

Mo 29.06.20 | 11:15 Uhr
Dilek Kalayci (SPD), Berliner Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, spricht am 18.03.2020 während einer Pressekonferenz. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Audio: Inforadio | 29.06.2020 | Nina Amin | Bild: dpa/Soeren Stache

Im Zuge zunehmender Lockerungen in der Corona-Krise suchen mehr Frauen Hilfe wegen häuslicher Gewalt. Am Anfang der Pandemie sei die Nachfrage nach Hilfsangeboten weniger stark gestiegen, auch während der monatelangen Einschränkungen, berichtete Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Montag im Gesundheitsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses.

"Aber jetzt, wo die Lockerung da ist, mit etwas Zeitverzug, sehen wir tatsächlich, dass mehr und mehr unser Hilfesystem (...) stärker in Anspruch genommen wird." So sei die Zahl der Anrufe bei der sogenannten Big-Hotline, die Hilfe bei häuslicher Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder bietet, im Zeitraum 1. bis 21. Juni um 12 Prozent gestiegen.

Kalayci wies darauf hin, dass Berlin frühzeitig vorgesorgt habe und der Senat die Situation seit April "engmaschig" beobachte, um gegebenenfalls neu reagieren zu können. Aktuell seien die Kapazitäten in Frauenhäusern, Zufluchtswohnungen und anderen Schutzräumen zu 78 Prozent ausgelastet.

Ein Hotel, in dem zusätzlich 100 Schutzplätze geschaffen worden seien, sei mit mehr als 80 Frauen und Kindern belegt. Geplant sei, ein weiteres Stadthotel anzumieten und dort 145 zusätzliche Plätze zur Verfügung zu stellen.

Sendung: Abendschau, 29.06.2020, 19:30 Uhr

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