Streit um RB 63 -
Nach einem parlamentarischen Streit im Brandenburger Landtag um den Umgang mit dem Thema Schorfheidebahn will die Linke am Landesverfassungsgericht eine mündliche Anhörung zum Thema durchsetzen. Die Linke werde Verfassungsklage einreichen, teilte die Partei am Freitag mit.
Die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und CDU habe mit ihrer Mehrheit im Ausschuss die von Linke und BVB/Freie Wähler beantragte mündliche Anhörung von Experten "abgeschmettert" und lediglich eine schriftliche Anhörung durchgesetzt, so die Linke-Fraktion.
Linke verweist auf Geschäftsordnung
Nach der Geschäftsordnung sei der Ausschuss aber verpflichtet, auf Verlangen eines Fünftels seiner Mitglieder eine Anhörung durchzuführen, so die Linke-Fraktion. Die beiden kleinen Fraktionen verfügen im Ausschuss mit drei Sitzen über das notwendige Quorum. "SPD, CDU und Grüne haben ihre Stimmenmehrheit im Ausschuss genutzt, um eine missliebige mündliche Anhörung zu verhindern", kritisierte der verkehrspolitische Sprecher der Linken, Andreas Büttner. "Das ist nicht akzeptabel. Deshalb lassen wir diesen Vorgang vom Landesverfassungsgericht überprüfen."
Landesverkehrsminister Guido Beermann (CDU) will den zuletzt schon einmal verlängerten Probebetrieb der RB 63 von Joachimsthal nach Templin Ende dieses Jahres wie geplant auslaufen lassen, weil die Strecke marode sei und die Züge weniger Fahrgäste hätten, als für den Dauerbetrieb notwendig seien. Alternativ plant der Minister einen Ring von Bussen in der Uckermark, die öfter als andere Busse fahren.
Grüne: Wiederaufnahme der Linie möglich
Die Grünen-Fraktion wies am Freitag in Reaktion auf die Ankündigung der Linken darauf hin, dass die RB 63 bereits am Samstag ihre vorerst letzte Fahrt von Joachimsthal nach Templin antreten werde, weil der Probebetrieb ende. Die Grünen wollten sich aber dafür einsetzen, dass der Betrieb der Bahn mit Mitteln des Bundes wieder aufgenommen werden könne, sagte deren verkehrspolitischer Sprecher, Clemens Rostock.
Sendung: Antenne Brandenburg, 09.12.2022, 5 Uhr