Streit mit Senat beigelegt - Berliner Semesterticket soll um 75 Euro günstiger werden

Mi 07.12.22 | 17:00 Uhr
Symbolbild: Pendler warten am auf dem Bahnhof Ostkreuz in Berlin aus eine S-Bahn. (Quelle: dpa/G. Breloer)
rbb24 Inforadio | 07.12.2022 | Ingvar Jensen | Bild: dpa/G. Breloer

Lange haben Studierende und der Berliner Senat um die Höhe des Semestertickets für das Sommersemester 2023 gerungen, jetzt gibt es einen Durchbruch. Wie es danach damit weitergeht, ist derweil unklar.

Nach wochenlangen Diskussionen um die Zukunft des Berliner Semestertickets zeichnet sich eine Lösung ab. Das Land Berlin gibt im kommenden Sommersemester jedem Studenten 75 Euro dazu, wie die Senatsverwaltung für Umwelt und Mobilität am Mittwoch mitteilte. Für Studierende, die dann - den Zuschuss abgezogen - 118 Euro pro Semester dafür bezahlen müssen, wird es damit deutlich günstiger als bisher.

Auf diese Lösung einigten sich die zuständigen Staatssekretäre der Mobilitäts- sowie der Wissenschaftsverwaltung und Vertreter der Allgemeinen Studierendenausschüsse (AStA) der Berliner Hochschulen am Dienstagabend.

Studierende zahlen künftig unter 20 Euro pro Monat

Der Vorschlag kann nach Angaben der Mobilitätsverwaltung nun den Studierendenausschüssen und dem Land Berlin unterbreitet werden. Bisher gibt es ein im ABC-Bereich gültiges Semesterticket für 193,80 Euro pro Semester, das in den Studiengebühren inklusive ist. Das entspricht 32,30 Euro im Monat. Die vertraglichen Vereinbarungen dazu mit dem Verkehrsbund Berlin-Brandenburg (VBB) laufen Ende März aus.

Die Studierendenvertretungen hatten vehement ein günstigeres Ticket gefordert, nachdem Berlin bereits im Oktober ein 29-Euro-Ticket für den AB-Bereich eingeführt hat. Nach der Verständigung von Dienstagabend müssten Studierende künftig mit rund 19,65 Euro pro Monat kalkulieren.

Die Einigung soll allerdings nur für das Sommersemester 2023 gelten. Die Regelungen für das Wintersemester 2023/2024 sind noch offen.

Studierenenvertretungen begrüßen Angebot

"Wir begrüßen das Angebot für das Sommersemester und werden es prüfen", sagte der Asta-Vorsitzende der Hochschule für Wirtschaft und Recht, Miguel Góngora, der am Dienstagabend an den Gesprächen teilnahm.

Erfreulich sei, dass das Ticket weiterhin für den Tarifbereich ABC gelte, also nicht auf Berlin beschränkt, und dass die Fahrradmitnahme im Gegensatz zum 9-Euro-Sozialticket enthalten sei. Góngora sprach sich dafür aus, dass es auch nach dem Sommersemester ein günstiges Semesterticket geben müsse. Die Studierendenvertretungen hatten dem rbb bereits am späten Dienstagabend mitgeteilt, dass man dem Angebot der Senatsverwaltungen voraussichtlich zustimmen werde.

Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) sagte: "Mit dem stabilen Preis und dem Zuschuss ermöglichen wir es der großen Gruppe an Studierenden in Berlin, auch im kommenden Semester günstig und klimaschonend im ABC-Tarifbereich unterwegs zu sein." Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote (Grüne) nannte die Einigung eine gute Lösung für die Studierenden Berlins in der aktuellen Lage mitten in multiplen Krisen und zwischen wechselnden Tarifsystemen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 07.12.2022, 19:30 Uhr

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