Winter in Berlin und Brandenburg - Schlitten können noch im Keller bleiben, Winterreifen nicht

Fr 09.12.22 | 15:09 Uhr | Von Anna Bordel
Symbolbild:Mit Reif bedeckte Blätter leuchten am frühen Morgen vor dem Reichstag.(Quelle:dpa/P.Zinken)
Bild: dpa/P.Zinken

Die nächsten Tage werden kälter. Viel Schnee ist zwar noch nicht absehbar, doch der ARD-Wetterexperte warnt vor Glätte. Wer die Winterreifen schon drauf hat, könnte noch den Garten oder Balkon auf den Winter vorbereiten. Von Anna Bordel

  • Kalt wird es, viel Schnee kommt erstmal nicht
  • Warnung vor Glätte auf den Straßen - Winterreifen müssen sein
  • ein paar Tipps, Pflanzen winterfest zu machen und im Umgang mit Wildtieren

Kommt es nächste Woche zu arktischen Zuständen in der Region? Von "sibirischer Kälte", möglichen "Schneemassen" und "arktischem Kälteknaller" ist diesen Tagen zu lesen. Für die sibirische Stadt Irkutsk sind bei wetter.com für kommenden Montag minus 18 Grad angekündigt, für das arktische Ny Alesund in Spitzbergen minus 14 Grad, in Berlin null Grad, in Senftenberg in Brandenburg ebenfalls null.

ARD-Wetterexperte Roland Vögtlin bestätigt den Eindruck, der sich aus diesem Vergleich ergibt: Kalt wird es werden in den nächsten Tagen in Berlin und Brandenburg, arktische Horrorkälte bleibt aber vermutlich aus. "Ab Samstag gibt es einen Kälteeinbruch in der Region", sagt ARD-Wetterexperte Roland Vögtlin. Tagsüber blieben die Temperaturen um null Grad, nachts könnten sie bis minus fünf Grad runter gehen. "Ab Mitte nächster Woche vielleicht sogar auf minus acht Grad, je nachdem ob es nachts auch mal aufklart", so der Experte.

Eine Vorhersage über weiße Weihnachten ist noch zu früh

Wetterdienst warnt bis Samstag 17 Uhr vor Glätte

Schnee würde am Wochenende höchstens im Süden Brandenburgs in der Lausitz fallen. Am Montag sei dann die ganze Region von leichtem Schneefall betroffen, der aber nicht über die fünf Zentimeter Schnee hinausgehen werde, so Vögtlins Angaben. Die Schnee-Wolken ziehen ihm zufolge vermutlich über die Oder-Neiße ab. Ob dann noch mal neuer Schnee in die Region kommt, sei noch nicht vorauszusagen. Und ja, auch für eine Vorhersage, ob es an Weihnachten schneit, ist es noch zu früh.

Schlittenkufenpolieren würde Vögtlin als Wochenendaktivität also noch nicht empfehlen. "Noch nicht zu viel Vorfreude aufkommen lassen", meint er. Durch den Dauerfrost könne es ihm zufolge aber zu glatten Bürgersteigen und Straßen kommen. "Winterreifen sind jetzt Pflicht", sagt er. Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Freitag zunächst nur bis Samstag um 17 Uhr eine aktuelle Wetterwarnung vor Glätte in Berlin und Brandenburg herausgegeben.

Garten am besten verwildern lassen

Wer sich um die Winterreifen nicht kümmern muss, weil sie schon drauf sind oder es eben für Fahrräder gar keine gibt, der könnte ja seinen Garten oder Balkon auf den Winter vorbereiten. Obwohl da laut Nabu Berlin gar nicht so viel zu tun ist.

"Sträucher, Stauden, Bäume - am besten alles wild lassen. So wenig mähen, harken und kahl schneiden, wie möglich", rät Nabu-Sprecherin Janna Einöder. Laub und Gestrüpp schütze Rasen und Pflanzen vor Frost und Kälte und sei außerdem ein guter Rückzugsort für Insekten. Nichtstun, dürfte für viele eine willkommene Handlungsempfehlung in einer Zeit sein, in der es eilig zwischen Weihnachtsfeiern- und -einkäufen hin und her geht.

Vögelfüttern kann, muss aber nicht sein

Empfindliche Pflanzen sollten eigentlich schon längst nicht mehr draußen stehen, so Einöder. Lieber in den Flur oder so. Damit Tontöpfe auf dem Balkon oder im Garten durch die Kälte nicht zerspringen, könne man sie mit Tannenzweigen oder Matten aus dickerem Material wie Bast, Stroh oder Kokosfasern abdecken.

Und die Vögel, darf man sie nun füttern oder nicht? Man darf, muss aber nicht, ist die erfreuliche Antwort von Einöder. "Vögel sind Outdoorprofis und es gibt auch jetzt noch viele Sträucher, an denen sie Beeren und Samen finden", sagt sie. Wer trotzdem möchte, weil es eben Spaß macht, sie zu beobachten, darf das dennoch tun. Dann am besten mit selbst gemischtem Futter. Manche Vögel wie Meisen würden dabei lieber Körner zum Beispiel Sonnenblumenkerne fressen, so Einöder. Andere wie das Rotkehlchen lieber Weicheres, beispielsweise Rosinen oder Haferflocken.

Wer sich für einen Winterspaziergang in den Wald aufmacht, für den hat Einöder dann auch noch einen Rat: nicht vom Weg abgehen. "Viele Tiere befinden sich schon im Winterschlaf oder in der Winterstarre. Auf eine Kröte oder einem Igel unter dem Laubhaufen kann man leicht drauf treten".

Sendung: rbb24 Inforadio, 09.12.2022, 10:50 Uhr

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