Unterrichtsausfall an Berliner Schulen -
Wegen des Lehrerstreiks der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Berlin ist an einigen Schulen am Freitag Unterricht ausgefallen.
Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligten sich rund 2.500 Lehrkräfte an dem ganztägigen Warnstreik - die Bildungsverwaltung sprach von 2.150 Streikenden.
Der Unterrichtsausfall verteilte sich den Angaben zufolge auf mehrere Schulen, eine Notbetreuung sei aber gewährleistet.
Demo in Berlin-Mitte geplant
Zum Streik aufgerufen waren alle Lehrkräfte, Sozialpädagogen und Schulpsychologen der staatlichen Schulen in Berlin, die unter den Geltungsbereich des Tarifvertrags für den Öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) fallen.
Nach einer Demonstration, die am Nordbahnhof in Berlin-Mitte startete, fand eine Kundgebung am Brandenburger Tor statt.
Klassengröße soll verbindlich geregelt werden
Die GEW will mit diesem sechsten Warnstreik erreichen, dass im Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz "das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße" an den Schulen verbindlich geregelt wird. Kleinere Klassen würden nach Einschätzung der Gewerkschaft eine geringere Arbeitsbelastung für Lehrerinnen und Lehrer bedeuten. Auch die Kinder und Jugendlichen würden davon profitieren.
Der Finanzsenator Berlins weigere sich weiter, Verhandlungen zum Tarifvertrag zu führen, hieß es in einer Pressemitteilung der GEW vom Montag. Die Pädagogen, Eltern und Schüler seien wütend, weil sich an den "schlechten Bedingungen in Berlins Schulen nichts ändert und es immer schlimmer wird", sagte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW Berlin.
Zuletzt mehrere Tausend Teilnehmer
Die Gewerkschaft trägt ihr Anliegen schon seit mehr als einem Jahr vor und hat deswegen bereits fünf Warnstreiks organisiert, der bislang letzte fand am 18. Oktober statt. Seinerzeit beteiligten sich nach ihren Angaben 3.500 Schulbeschäftigte an dem Ausstand, die Senatsbildungsverwaltung sprach von etwa 2.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. In Berlin gibt es rund 34.000 Lehrer, viele davon sind Angestellte und dürfen anders als Beamte streiken.
Der Senat verweist darauf, dass Berlin - wie alle anderen Bundesländer außer Hessen - der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehört. Ohne Zustimmung der Tarifgemeinschaft könne Berlin daher keine Tarifverhandlungen über die Klassengröße aufnehmen. Die TdL lehne solche Verhandlungen ab.
Sendung: rbb24 Abendschau, 21.11.2022, 19:30 Uhr