Für viele hochprozentige Schnäpse und Liköre gibt es nach Einschätzung der Alkoholfrei-Aktivistin Isabella Steiner gute Alternativen. Ebenso wie für einige Weine. "Sowohl beim Weißwein, aber auch bei den Spiritousen wie Gin haben wir Gleichwertige und Hochwertige, wo man den Unterschied nicht mehr merkt", betont die Besitzerin des "Null Prozent Spätis" in Berliln-Kreuzberg.

Schwierig sei es allerdings, gute alkoholfreie Alternativen für Rotwein, Whisky oder Rum zu finden. "Das sind sehr komplexe Getränke. Da brauchen wir noch ein bisschen. Aber es geht schon in die richtige Richtung", sagt sie. Von einem generellen Hype für ein alkoholfreies Getränk könne man dabei nicht reden, so Steiner. Die Beliebtheit wechsle je nach Saison.

Die Einzelhändlerin wehrt sich gegen den Stempel für viele alkoholfreier Getränke: "Es hieß immer: Endlich haben die Schwangeren was zu saufen. Aber das ist falsch. Unsere Zielgruppe sind einfach alle."

Steiner begründet ihr Urteil damit, dass es eben auch ganz unterschiedliche Gründe für den Null-Prozent-Wunsch der Konsumenten gibt, etwa die "Genussfraktion oder jene, die in einer Lebensphase stecken, wo Alkohol einfach nicht mehr passt. Oder jene, die aus gesundheitlichen Gründen Alkohol ablehnen. "

Vorbehalte wie teuer, schmeckt nicht, sieht nicht gut aus - all das habe etwa auch auf vegane Produkte noch vor einigen Jahren zugetroffen und stimme so nicht mehr, sagt sie. Ähnlich verhalte es sich auch beim Alkohol, doch angesichts ihrer Erfahrungen prognostiziert sie: "Die Zukunft ist alkoholfrei."

Sendung: rbb24 Inforadio, 14.05.2022, 08:10 Uhr