Nach Schmierereien - Berliner Polizei bewacht sowjetisches Ehrenmal mit Scheinwerfern

So 17.04.22 | 11:56 Uhr
Nach großflächiger Schändung des Sowjetischen Ehrenmals im Treptower Park: Denkmal wird unter Polizeischutz beleuchtet (Quelle: Morris Pudwell)
Bild: Pudwell

Vergangene Woche war das sowjetische Ehrenmal in Treptow mit russlandfeindlichen Parolen beschmiert worden. Nun wird der von Innensenatorin Spranger angekündigte Schutz von der Berliner Polizei umgesetzt.

Das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park wird verstärkt von der Berliner Polizei bewacht. In der Nacht zu Sonntag standen auf dem Gelände mehrere Einsatzbusse. Die Einsatzkräfte hatten Scheinwerfer aufgestellt, die die Statue im Zentrum des Mahnmals hell erleuchteten.

Nachdem das Ehrenmal in der vergangenen Woche mit russlandfeindlichen Parolen beschmiert worden war, hatte Berlins Innensenatorin Iris Spranger angekündigt, die Schutzkonzepte anzupassen. Das gelte für alle "im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg zu schützenden Objekte", betonte die SPD-Politikerin.

Nach großflächiger Schändung des Sowjetischen Ehrenmals im Treptower Park: Denkmal wird unter Polizeischutz beleuchtet (Quelle: Morris Pudwell)
Die Statue im Zentrum des Geländes wird von Scheinwerfern erleuchtet.Bild: Pudwell

Russlandfeindliche Parolen

Das Denkmal zur Erinnerung an die 1945 im Kampf um Berlin gefallenen sowjetischen Soldaten war vergangene Woche von Unbekannten mit Parolen beschmiert worden. In den Parolen war nach Angaben der Polizei klar ein Bezug auf den Ukrainekrieg und die Kriegsverbrechenvorwürfe gegen russische Truppen festgestellt worden.

Die Russische Botschaft in Berlin hatte eine Protestnote an das Auswärtige Amt mit der Forderung gerichtet, die Folgen des Anschlags zu beseitigen, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen und umfassende Maßnahmen zu ergreifen, um eine Wiederholung zu verhindern.

Es ist das größte sowjetische Denkmal zum Zweiten Weltkrieg außerhalb der Grenzen der einstigen Sowjetunion. Unter den Opfern der sowjetischen Armee, derer zum Teil namentlich auf den Tafeln des Geländes gedacht wird, waren Soldaten aus den verschiedenen ehemaligen Teilrepubliken des Landes, auch aus der Ukraine.

Sendung: rbb88,8, 17.04.2022, 12 Uhr

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