Neue Fördermittel in der Corona-Krise angekündigt - Mit Millionen gegen das Clubsterben

Sa 27.06.20 | 19:44 Uhr
Eine Diskokugel dreht sich in einem Club und reflektiert das einfallende Licht der Scheinwerfer und Lampen. (Quelle: dpa/Britta Pedersen)
Bild: dpa/Britta Pedersen

"Wir brauchen die Clubs", sagt Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Um Pleiten in der Corona-Krise zu verhindern, stünden 150 Millionen Euro Fördermittel für privatwirtschaftliche Musik-Kultur bereit. Die Szene in Berlin schöpft Hoffnung.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters stellt Clubs Förderung in Millionenhöhe in Aussicht. "Corona hat die Clubs hart getroffen: Sie waren die ersten, die schließen mussten, und sie werden voraussichtlich erst sehr spät wieder öffnen können. Deshalb müssen wir reagieren, um ein Clubsterben zu verhindern", sagte die CDU-Politikerin am Samstag.

Grütters kündigte an: "In der kommenden Woche wird der Deutsche Bundestag das eine Milliarde Euro umfassende Konjunkturprogramm 'Neustart Kultur' verabschieden. Darin sind alleine 150 Millionen Euro für die überwiegend privatwirtschaftlich organisierte Musikkultur enthalten - ein Teil dieser Mittel steht auch den Clubs zur Verfügung, die Live-Aufführungen bieten." Darüber hinaus könnten die Clubs "pandemiebedingte Investitionen" beantragen sowie von Überbrückungshilfen des Bundeswirtschaftsministeriums profitieren.

"Eine Chance, zu überleben"

Grütters nahm aber auch die Bundesländer in die Pflicht: "Unabhängig von den Leistungen des Bundes müssen auch die Länder ihren Beitrag für den Erhalt der Clubkultur leisten", sagte sie. "Denn wir brauchen die Clubs, sie sind nicht nur touristisch und wirtschaftlich für unsere Städte wichtig, sondern sie sind ein bedeutendes Charakteristikum unserer Kulturlandschaft in Deutschland", sagte die Berliner CDU-Politikerin.

Pamela Schobeß, Vorsitzende des Berliner Branchenvereins "Clubcommission", begrüßte die Ankündigung: "Wenn die Förderprogramme so kommen, wie sie angekündigt sind, ist das ein riesiger Schritt in die richtige Richtung und eine Chance, zu überleben." Die Lage sei dramatisch: "Wenn wir keine Förderung bekommen, bedeutet das das Ende der Berliner Clubkultur und damit auch der deutschen Clubkultur", sagte Schobeß.

"Wir können uns nicht aus eigener Kraft über so einen langen Zeitraum finanziell über Wasser halten - vor allem, wenn man nicht weiß, wie lang der Zeitraum ist", so die Club-Betreiberin. Es fehle jede Möglichkeit, überhaupt die Fixkosten zu erwirtschaften.

Sendung: Fritz, 27.06.2020, 16:30 Uhr

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