Russisch-nationalistische Rockergruppe - Polizei rechnet mit Fahrt von "Nachtwölfen" nach Berlin

So 08.05.22 | 18:48 Uhr
Mitglieder der Motrradgang "Nachtwölfe" stehen am 09.05.2019 vor dem Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park (Bild: dpa/Carsten Koall)
Audio: radio1 | 07.05.2022 | Jörg Poppendieck | Bild: dpa/Carsten Koall

Zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs sind bis Montag mehr als 50 Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen angekündigt. Zu den Teilnehmern werden auch Mitglieder der russisch-nationalistischen Rockergruppe "Nachtwölfe" erwartet.

Auch am Montag begleitet die Berliner Polizei mit einem Großaufgebot mehrere Veranstaltungen zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa vor 77 Jahren. Am 9. Mai feiert Russland traditionell den sowjetischen Sieg über Nazi-Deutschland.

Einer der Einsatzschwerpunkte sei eine Demonstration unter dem Titel "Rotarmisten-Gedächtnis-Aufzug zum Gedenken an die gefallenen sowjetischen Soldaten während des Zweiten Weltkriegs", sagte ein Polizeisprecher (ab 11.00 Uhr). Etwa 1.300 Teilnehmende seien dort angemeldet.

Dem Zug wollen sich Erkenntnissen der Polizei zufolge auch rund 150 Mitglieder der Rockergruppe "Nachtwölfe" anschließen, die am Vormittag von Frankfurt am Main aus nach Berlin fahren sollen. Die Gruppe gilt als Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Route der Demo verläuft laut Polizei vom Brandenburger Tor aus in Richtung des Sowjetischen Ehrenmals in Berlin Tiergarten.

Nach Angaben der Brandenburger Polizei vom Sonntag wurden die "Nachtwölfe" in der Hauptstadt bislang noch nicht gesichtet. Beamte würden am Sonntag und am Montagmorgen Autobahnen und Bundesstraßen im Auge behalten, ob Mitglieder des Rockerclubs in der Hauptstadtregion eintreffen, hieß es. Da die "Nachtwölfe" am Montag gegen 11 Uhr am Brandenburger Tor sein wollten, gehe die Polizei davon aus, dass die Rocker ihren Weg aus Frankfurt (Main) bereits am Sonntag antreten, so ein Sprecher.

Spezielle Vorschriften für die Gedenkorte

Zudem sind Dutzende weitere, kleinere und größere Gedenkveranstaltungen in Berlin angemeldet. Wie schon am Samstag dürften bis zu 1.700 Beamtinnen und Beamte im Einsatz sein, sagte der Sprecher.

Die Polizei hatte für Sonntag und Montag mehrere Auflagen für 15 Gedenkstätten und Mahnmale erlassen. Dazu gehört etwa, dass auf dem jeweiligen Gelände oder in der Nähe weder russische noch ukrainische Fahnen gezeigt werden dürfen. Ebenso sind Uniformen oder Uniformteile - auch in abgewandelten Formen - sowie Marsch- oder Militärlieder verboten. Untersagt ist außerdem das Z-Symbol. Der Buchstabe wird von Befürwortern des Krieges genutzt und steht für "za pobedu" ("Für den Sieg").

Sendung: radio1, 08.05.2022, 11 Uhr

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